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Vorhang fällt nach Mobilcoms UMTS-Dramolett

Der angeschlagene Mobilfunkanbieter Mobilcom hat den Verkauf seiner UMTS-Infrastruktur an den Düsseldorfer Konkurrenten E-Plus erfolgreich abgeschlossen. Die beiden Unternehmen bestätigten, E-Plus übernehme die 3723 Standorte samt Systemtechnik und Software zum Paketpreis von 20 Millionen Euro. Mobilcom hatte in den vergangenen Jahren dafür rund 1,1 Milliarden Euro investiert.

Allerdings sind erst knapp 1000 Standorte voll für den UMTS-Betrieb ausgebaut. Bei knapp der Hälfte fehlen sogar noch technische Ausrüstungen. Trotzdem rechnet E-Plus nach eigenen Angaben mit “Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe” und gibt sich gleichzeitig zuversichtlich, die Auflagen der UMTS-Lizenz zu erfüllen: Bis zum Jahresende muss ein Viertel der Bevölkerung mit UMTS-Diensten – vor allem also in den Ballungsräumen – versorgt werden können.

“Wir bekommen die passenden UMTS-Standorte und die Infrastruktur zu einem fairen Preis und sparen obendrein noch Zeit beim Roll-out”, so E-Plus-Chef Uwe Bergheim. “Das stärkt unsere Position am Markt.” Besonders attraktiv war das Mobilcom-Netz, weil beide Unternehmen sich zuvor für die selben Zulieferer entschieden hatten. Auch wenn die Kosten für Integration und Reorganisation erheblich sein dürften, arbeitet E-Plus bei UMTS also weiterhin ausschließlich mit Nokia und Ericsson-Hardware.

Das Bundeskartellamt muss dem Verkauf noch zustimmen, bisher gibt es aber keine Anzeichen für Vorbehalte der Behörde. Mobilcom stand unter besonderem Zeitdruck, weil der Carrier spätestens in diesen Tagen mit dem Abbau seiner Sendeanlagen hätte beginnen müssen: Nur bis zum Jahresende hätte der einstige Großaktionär France Télécom die Kosten für den Rückbau übernommen. So erhalten die Franzosen vertragsgemäß immerhin 18 Millionen Euro aus dem Verkauf, nur 10 Prozent bleiben bei Mobilcom.

Mobilcom sei nach dem Verkauf wieder “strategisch klar positioniert”, sagte Vorstandschef Thorsten Grenz. Das Unternehmen werde sich jetzt wieder auf das “Kerngeschäft als Mobilfunk-Serviceprovider konzentrieren”.

Silicon-Redaktion

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