Zum Schnäppchenpreis von nur 20 Millionen Euro soll das UMTS-Netz des angeschlagenen Mobilfunkers Mobilcom an E-Plus, die Nummer Drei auf dem deutschen Markt, gehen. Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland haben sich die beiden Unternehmen auf einen Vertrag geeinigt. Die Verhandlungen hatten sich über mehrere Monate hingezogen.
Ärger droht Mobilcom aber noch mit dem Betriebsrat der hundertprozentigen Tochter Mobilcom Multimedia. Dort sind Infrastruktur und Lizenz gebündelt. Weil E-Plus das gesamte Netz mit dem Zweck des Weiterbetriebs übernehme, handele es sich um einen Betriebsübergang, argumentiert der Betriebsrat. Sollten die Mitarbeiter nicht übernommen werden, wovon auszugehen ist, müsste Mobilcom die Gehälter ein Jahr lang weiterzahlen.
Inzwischen wird auch wieder intensiver darüber spekuliert, ob Mobilcom seine UMTS-Lizenz nun doch noch verkaufen kann, die zum Jahresende an die Regulierungsbehörde zurückfallen würde, wenn nicht ein Viertel der Bevölkerung mit den Diensten versorgt werden kann. Nach einem Bericht der Tageszeitung Die Welt ist neben Hutchison aus Hongkong jetzt auch die indische Hinduja-Gruppe an der Lizenz interessiert. Die Kosten von rund 9 Milliarden Euro hat Mobilcom bereits abgeschrieben.
E-Plus-Chef Uwe Bergheim warnte unterdessen seine Konkurrenten davor, mit unausgegorenen UMTS-Angeboten auf den Markt zu kommen. Angesichts der komplizierten Abstimmungsprozesse mit den Lieferanten sei ein Start von UMTS in diesem Jahr nicht zu verantworten. “Warum sollte es jetzt, wo die Aufgaben am schwierigsten sind, zum ersten Mal in dieser Industrie pünktlich klappen?”
Wer vorpresche, schade letztendlich der gesamten Branche, so Bergheim, weil er die Kunden enttäusche. Bergheim rechnet nach eigenen Worten mit einer langen Einführungsphase. Eine breite Anwendung von UMTS-Diensten sei erst in drei bis fünf Jahren zu erwarten.
E-Plus, die Deutschland-Tochter der niederländischen KPN, stärkt damit ihre Position sowohl gegenüber den beiden Marktführern T-Mobile und Vodafone als auch gegenüber dem kleineren Konkurrenten O2. Der frühere Mobilcom-Großaktionär France Télécom soll dem Verkauf bereits ebenfalls zugestimmt haben.
Nachdem sich die Franzosen geweigert hatten, die ehrgeizigen UMTS-Investitionspläne von Mobilcom weiter mitzufinanzieren, war das Unternehmen an den Rand der Insolvenz geraten. France Télécom sagte schließlich zu, die Milliardenschulden aus dem Netzaufbau zu übernehmen, um sich aus der Beteiligung zurückziehen zu können.
Durch den Verkauf des Netzes spart sich France Télécom die Kosten für den Abbau der Infrastruktur: Die hätten sich Schätzungen zufolge auf mindestens 1,2 Milliarden Euro summiert.
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