Der angeschlagene Mobilfunkanbieter Mobilcom hat nach eigenen Angaben zwei Interessenten für sein bisher aufgebautes UMTS-Netz gefunden. Sowohl die niederländische KPN, Mutterkonzern des deutschen Carriers E-Plus, als auch O2 (Germany) hätten Gebote “zwischen 10 und 30 Millionen Euro” abgegeben, heißt es.
Die beiden Angebote seien sich “sehr ähnliche”, so ein Mobilcom-Sprecher. Anfang kommenden Monats soll eine “erste Entscheidung” getroffen werden.
Nachdem der frühere Partner und Großaktionär France Télécom bei seinem Ausstieg rund 7 Milliarden Euro Mobilcom-Schulden übernommen hat, fallen bei einem UMTS-Netzverkauf 90 Prozent der Erlöse an die Franzosen. Das Netz werde wahrscheinlich getrennt verkauft, heißt es bei Mobilkom, und nicht gemeinsam mit der Multimedia-Tochterfirma.
Bis zur Jahresmitte will das Büdelsdorfer Unternehmen wieder in die Gewinnzone kommen, das Gesamtjahr soll den aktuellen Plänen zufolge nach jahrelangen Verlusten wieder schwarze Zahlen bringen.
Die Abschreibungen auf Netz und Lizenz für UMTS hat im vergangenen Jahr zu einem Verlust von 3,4 Milliarden Euro geführt – bei einem Umsatz von rund 2 Milliarden Euro. Die Geschäfte waren um ein Fünftel eingebrochen.
Auch ohne die Sonderbelastungen, zu denen auch die Aufwendungen für eine Neuausrichtung gezählt werden, hat Mobilcom seinen Verlust auf 504 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2001 mehr als verdoppelt.
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