Ein Jahr HP-Compaq: IT-Welt zieht Bilanz

Am 3. Mai vor einem Jahr wurde die 19 Milliarden Dollar schwere Fusion zwischen Hewlett-Packard (HP) und Compaq amtlich. Während der fusionierte IT-Gigant auf dem Gebiet der Dienstleistungen gewonnen hat, profitierte Computer-Hersteller Dell stark von Neukundengewinnen – die zu Lasten von HP gingen. Die Quartalszahlen weisen seither neben offensichtlichen positiven Entwicklungen immer auch die negativen Seiten der Mega-Fusion aus. Hier nennen Analysten heute immer noch die internen Umstrukturierungen und Integrationsbestrebungen als nicht abgeschlossen aus.

“Dell war sicherlich einer der Hauptgewinner dieser Fusion”, sagt Rob Enderle, Analyst bei Forrester Research gegenüber der E-Commerce Times. Allerdings verweise HP zurecht darauf, dass die Firma seit letztem Jahr an die 200 größere Outsourcing-Verträge unter Dach und Fach bringen konnte. Dies, glaubt man HP-Chefin Carly Fiorina, habe Hewlett-Packard in die Liga der IBM Global Services und Electronic Data Systems (EDS) bugsiert.

Enderle stimmt ihr zu: “Was den Dienstleistungs-Bereich betrifft, so hat sich die Übernahme jetzt schon gelohnt.” Allerdings verweist er mit Kollegen anderer Marktforschungsinstitute unisono darauf, dass dies eine Zwischenbilanz sei. Jedoch sei es noch zu früh, endgültige Aussagen darüber zu treffen, ob sich der Vertrag letztlich mittel- und langfristig auch noch lohnen werde.

Andrew Efstathiou, Analyst der Yankee Group, gibt zu bedenken, dass der Zusammenschluss zum schlechtest möglichen Zeitpunkt stattgefunden habe. Letztes Jahr im Mai seien die Ausgaben der Kunden am Tiefpunkt gewesen. Dies gesagt, sei “der Patient wohlauf”. Er rät aber, vor allem ein Auge auf die Integration zu haben. Immerhin hatte die Fusion inmitten der IT- und Wirtschaftskrise 17 000 Angestellten beider Unternehmen die Arbeitsstelle gekostet. Vieles davon könne man sicherlich unter der Rubrik ‘doppelte Besetzung ist überflüssig’ verbuchen. Allerdings zeigt sich nicht zuletzt im Kundenzuspruch, ob die Arbeit reibungslos und qualitativ hochwertig vonstatten gehe.

Silicon-Redaktion

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