Intel am Wendepunkt
Der Centrino und die Mobiltechnologie
Nach langen Vorankündigungen hat Intel auf der CeBIT nun seine neue Mobil-Prozessorfamilie unter dem Namen Centrino auf den Weg gebracht. Die Technik werde die Grundlage für eine neue Art von Notebooks bieten, heißt es. Sie werde zusammen mit Wireless LAN den gleichen Effekt für die Nutzung von Datendiensten und Multimedia haben wie das Transistorradio, das die Nutzung von Musik mobilisieren konnte.
Auch wenn Vice President Mike Splinter in Hannover von einem “Wendepunkt” historischen Ausmaßes reden wollte, halten sich die technischen Neuerungen doch in Grenzen. Kern der Bemühungen ist ein niedrigerer Energieverbrauch durch verbessertes Ressourcenmanagement. Damit soll auch die Wärmeentwicklung in der CPU vermindert werden.
Weil der Wärmeabtransport durch eine kleinere “Heat Pipe” bewerkstelligt werden kann und auch der Centrino selbst kleiner ausfällt, können die Laptops entsprechend flacher gebaut werden. Centrino ist die erste CPU, die Intel mit der Leiterbahnbreite von nur noch 90 Nanometern herstellt. Gleichzeitig ist damit die Produktion von 300-mm-Wafern angelaufen, die völlig neue Fertigungsstraßen erfordert aber die Produktivität deutlich erhöhen soll.
Die weitergehende Integration erstreckt sich zudem auch auf die Wireless-Anbindung, die allerdings mit der CPU nicht viel zu tun hat. Intel-Chef Craig Barrett wollte sich in einer Stellungnahme dennoch von seinem Enthusiasmus nichts nehmen lassen: “Damit haben wir zum ersten Mal verschiedene Technologien unter einem Produktnamen vereint.” Wenn nur die gesamte Industrie jetzt ebenfalls in Wireless investiere und die WLAN-Hotspots sich weiter verbreiteten, dann würden auch Unternehmen mehr Nutzen aus ihren Investitionen in mobile Rechner ziehen können, so Barrett weiter.
Obwohl sich die Zahl der Hotspots in Europa erfreulich entwickelt habe, bleibe das Problem der Abrechnung für die mobilen Zugänge, räumte Splinter auf Nachfrage ein. Hier sei Intel aber in Gespächen mit großen Anbietern, um ein “Roaming” zu ermöglichen, wie es bei den Mobilfunkbetreibern verschiedener Länder üblich ist.