Sun-Chef Scott McNealy macht ernst mit seiner Ankündigung, in den Markt für Lowend-Server vorzustoßen. In San Francisco stellte Sun seine Fire-Server V60x und V65 x vor, die beide für weniger als 3000 Dollar zu haben sind. Mit diesen Kampfpreisen hofft McNealy nun, die Verfolgung von IBM, Hewlett-Packard und Dell aufnehmen zu können.
Die beiden schlanken Maschinen bringen Xeon-Prozessoren von Intel mit, die mit 2,8 oder 3,06 GHz getaktet werden. Bis zu 12 GB Speicher werden unterstützt. Sowohl die X86-Version von Suns Betriebssystem Solaris als auch Linux sollten darauf einsetzbar sein.
Damit nimmt Sun endgültig Abschied von der reinen Highend-Lehre mit Sparc-Prozessoren und dem hauseigenen Unix-Ableger Solaris. Denn auch Sun kann nicht mehr darüber hinwegsehen, dass schon seit einiger Zeit nur noch der Markt für kleinere Server wächst. "Überall ist der Kostendruck beim Bau der IT-Infrastruktur gewachsen", sagte Oracle-Chef Ellison. "Das haben wir kapiert. Wir können jetzt ein sehr preisbewusstes Konzept anbieten."
Um die Bestandskunden auch bei Sun zu halten, präsentierte McNealy auch gleich noch ganz andere Neuigkeiten: Eine weitergehende Kooperation mit Oracle sowie eine Zusammenarbeit mit dem Linux-Distributor Redhat.
Oracle-Boss Larry Ellison kündigte an, Oracle werde seine Software durchgehend für Solaris X86 portieren. Viele kleinere Maschinen, die miteinander zu Clustern verknüpft werden könnten, würden nach und nach die großen Server ablösen, gab sich Ellison überzeugt. “Die Zukunft des Computerbaus liegt in den preiswerten Komponenten. Nur so können wir Leistungsfähigkeit und Stabilität noch weiter steigern”, so Ellison.
In Zukunft wird Sun auch das Enterprise Linux von Redhat vertreiben – die eigene Linux-Distribution wurde ja im vergangenen Monat eingestampft. Im Gegenzug integriert Redhat Suns ‘Java Virtual Machine’ in seine Enterprise-Version.
Damit, so hoffen die Sun-Strategen, stehen den Kunden deutlich mehr Möglichkeiten offen, die eine Migration auf ganz andere Systeme abbiegen könnten.
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