Wie ein langersehnter Regen nach einer endlosen Trockenzeit prasselten die zuversichtlichen Meldungen gestern auf die dürre IT-Landschaft. Schlagzeilen wie “Cisco sieht Erholung” ließen den Kurs der Cisco-Aktien an der Wall Street auf den höchsten Stand seit Januar 2002 klettern. Doch zu früh gefreut. Als eine Cisco-Sprecherin heute noch einmal in die Presse-Manege trat, dämpfte sie die Jubelszenen mit nur vier Worten: “Das war ein Missverständnis”.
Sie stellte heraus, dass das niederländische Finanzblatt Het Financieele Dagblad, welches den Cisco-Boss John Chambers mit diesen höchst optimistischen Einschätzungen für die IT-Branche zitiert hatte, da etwas falsch interpretiert habe. Wie die Zeitung berichtete, habe Chambers bei einer Pressekonferenz mit mehreren europäischen Journalisten (von denen aber die meisten zu demselben Schluss kamen wie die Niederländer) für die kommenden Monate wieder steigende IT-Ausgaben prognostiziert. In eineinhalb Jahren sollte demnach laut Chambers sogar alles wieder beim Alten sein.
Wie die Cisco-Sprecherin Robyn Jenkins-Blum jetzt aber sagte, hatte Chambers lediglich sagen wollen, dass die Unternehmen zwei bis vier Monate nachdem sie ihre Existenz gesichert hätten wieder anfangen würden, in IT-Produkte zu investieren. Alles andere seien nur Missverständnisse gewesen. Seltsam an der ganzen Sache ist nur, dass neben dem “Het Financieele Dagblad” auch andere Journalisten Chambers höchst optimistischen Einschätzungen am vergangenen Montag in San José gehört haben.
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