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Linux schadet Apple mehr als Microsoft

Linux wird im Desktop-Bereich noch lange nicht an Microsoft, aber sehr schnell an Apple vorbeiziehen und dem PC-Hersteller mit dem alternativen Betriebssystem dabei entscheidende Marktanteile wegnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt Branchenkenner Alex Salkever in der jüngsten Ausgabe von Busines Weekly. Silicon-Valley-Veteran Paul Boutin gibt ihm nun nach einem Blick auf die Fakten recht.

Obwohl Linux noch vor zwei Jahren als Verlierer auf dem Desktop gebrandmarkt worden war, würden solche Anwendungen bereits Ende des Jahres vor den G5-Applikationen von Apple angesiedelt. Wie der Branchenkenner sagt, stellte sich gerade bei den Anti-Microsoft-Trends eine Wende ein. “War es vor ein paar Jahren noch Ausdruck einer Haltung gegen die proprietäre Microsoft-Ideologie, wenn man einen stilvollen Mac auf dem Schreibtisch stehen hatte, so kann man jetzt eine neue Melodie für denselben Zweck anstimmen – Linux.”

Er zieht die Verkaufszahlen zu Rate und sagt: Wie bei jedem ‘Heiligen Krieg’ haben die Linux-Missionare zunächst nicht Windows weggefegt, sondern einen nach dem anderen die Microsoft-Gegner vom Markt für Betriebssysteme verjagt.” Nacheinander hätten so IBM, DEC und SCO und sogar Sun ihren Server-Marktanteil an die Linux-Systeme abgegeben. “Kein Wunder auch”, konstatiert er trocken, “Linux ist schließlich nichts anderes als eine bessere Version von deren eigenen Unix-Produkten und dazu noch gratis.” Gegenüber Microsoft sei Linux überlegenswert, aber eine 3000-Dollar-Lizenz für Unix sei hier außen vor.

Und nun, da Linux auch auf dem Desktop immer häufiger anzutreffen sei, gerate Apple in die Position, unter “Friendly Fire” der Linuxer zu geraten. Boutin: “Indem sie großartiges Design mit einer nutzerfreundlichen Software würzen, lassen die Apple-Leute ihren Kunden einen Weg offen aus der Microsoft-Welt; dies mittels eines Vertrags mit Microsoft, der garantiert, dass beide Welten gut zusammen arbeiten.” Allerdings: “Apples Desktop-Varianten beginnen bei 1999 Dollar.”

Linux nehme hier den kürzesten Weg zum Nutzer, zumindest was den Preis betreffe. Der Branchenguru betrachtet zwar auch die wiederum von Steve Jobs vorgestellte Apple-Variante “Panther” als Alternative zu Microsoft, die die oben genannten Apple-Eigenschaften mitbringe. Allerdings sei die Marktsituation und die Budgetlage ein Klotz am Bein der auf Unix basierenden und teilweise quelloffenen Betriebssystem-Variante.

Boutin: “Jobs hat zwar klar gemacht, dass der Preis kein Totschlagargument für ihn ist, sondern die komplexere Welt des Preis-Performance-Verhältnisses, die Faktoren wie Einfachheit, Nutzerfreundlichkeit, Transparenz, Support und Interoperabilität mit Microsoft-Produkten beinhaltet; überall hier ist Apple zwar Linux meilenweit voraus, aber in Zeiten knapper Kassen ist es schwieriger geworden, gegen frei zugängliche Software zu bestehen – es sei denn, man heißt Microsoft.”

silicon meint: Scheint, als ob jemand gesagt hat, dass die Gesetze der Marktwirtschaft auch für Microsoft-Gegner gelten. Eine Allianz der Microsoft-Gegenspieler bei Aufgabe der eigenen ökonomischen Interessen ist doch sehr idealistisch gedacht, nahezu naiv. Möge also der Bessere gewinnen!

Silicon-Redaktion

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