Marktforscher kritisieren “Rauswurf” von IT-Profis
Gefährliche Verdünnung
Die Konjunkturschwäche hat nun auch die IT-Abteilungen der Unternehmen ergriffen. Fast jede fünfte Firma will aus Kostengründen einen Personalabbau bei ihren Computerspezialisten vornehmen. Weitere 26 Prozent werden vermutlich noch in diesem Jahr bei der Zahl dieser Beschäftigen den Rotstift ansetzen. Lediglich in jedem dritten Betrieb haben die IT-Mitarbeiter vorläufig noch einen sicheren Job. Insgesamt sind nach den Kundenerhebungen der Gesellschaft für automatische Datenverarbeitung Orga GmbH über 4 Prozent der IT-Arbeitsplätze gefährdet. Die Studienautoren haben in ihrer Erhebung 708 Mittelstands- und Großunternehmen befragt.
In deutlicher Mehrheit sehen demnach die von Stellenstreichungen betroffenen Firmen aber durchaus, dass durch den Personalabbau wichtige IT-Kompetenzen verloren gehen könnten. Diesen Nachteil wollen die meisten Betriebe ausgleichen, indem sie entweder punktuell Dienstleister einsetzen oder ein Outsourcing ihrer Informationstechnik vornehmen. Mehr als jedes zehnte Unternehmen weiß jedoch noch nicht, wie es diesen Verlust an fachlichem Spezialwissen kompensieren soll.
“Angesichts der eher steigenden als sinkenden Anforderungen in der Informationstechnik manövrieren sich die Unternehmen in eine problematische Situation, wenn sie ihre Kompetenzen ausdünnen ohne die damit verbundenen Konsequenzen angemessen zu lösen”, urteilt Gerhard Schoch, Geschäftsführer der ORGA. Dadurch geraten sie in die Gefahr, dass sich ihr Beitrag zur Wertschöpfung reduziere.