Der Siemens-Konzern plant die Auslagerung von mehreren zehntausend Arbeitsplätzen in Billiglohnländer. Nach Informationen der IG Metall wären davon vor allem rund 30.000 Entwickler betroffen, die in Deutschland beschäftigt sind. Teile der Softwareentwicklung könnten demnach künftig in Osteuropa, China oder Indien abgewickelt werden. Auch Teile der Buchhaltung sollen in die Tschechische Republik und nach Russland verlagert werden.
Die Gewerkschaft teilte mit, der Vorstand des größten deutschen Eletronikkonzerns habe vor kurzem entsprechende Beschlüsse gefasst. Damit sollten hohe Personalkosten nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlassungen in Österreich und den USA gesenkt werden. Entwickler und Ingenieure würden nach Siemens-Berechnungen in Rumänien oder Indien nur ein Fünftel oder gar nur ein Zehntel dessen kosten, was man in Europa aufwenden müsse.
Offenbar sind die Pläne bereits weit gediehen. Denn die Vertreter der IG Metall berichten auch davon, dass zwei interne Dienstleister des Siemens-Konzerns damit beauftrag werden sollen, die Verlagerung der IT-Jobs zu koordinieren. Siemens selbst wollte zu den Berichten zunächst keine Stellung nehmen.
Ebenso war von IBM in den vergangenen Tagen ein internes Memo an die Öffentlichkeit geraten. Darin schreiben hochrangige Manager, die Verlegung von mehreren zehntausend Arbeitsplätzen aus den USA in Niedriglohnländer sei notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit auch in den kommenden Jahren sicherzustellen. Verschiedene Studien aus den vergangenen Monaten kommen zu dem Schluss, dass über die kommenden zehn Jahre rund 3,5 Millionen Arbeitsplätze in der amerikanischen IT-Industrie ins Ausland verlagert werden. Ähnliche Pläne gibt es derzeit auch in der IT-Abteilung der Deutschen Bank oder beim Softwarehersteller SAP.
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