Vorbei die Zeiten, da Schulkinder den Ranzen in die Ecke pfefferten und sofort eine Freundin oder einen Freund anriefen, um über die Ereignisse jener 500 Meter zu berichten, die zwischen Schule und zu Hause liegen.
Natürlich ist nicht das Kommunikationsbedürfnis per se überholt. Nur die Form hat sich verändert. Und nicht das Handy, wie viele meinen, hat den klassischen Telefonweg ersetzt, sondern der Instant Messager (IM).
Nach einem Bericht der Washington Post wählen Jungendliche nur noch dann die Rufnummer des Freundes, wenn der eine Passage der letzten IM-Nachricht nicht kapiert hat. Die Macher der Sesamstraße haben bereits Angst um ihr Klientel, denn bei ihnen rufe niemand mehr an, verdeutlicht der Chef Gary Knell die Telefonfaulheit der Kinder.
Dabei sei das doch das Interaktionsmedium schlechthin gewesen, über Jahre. Viele Eltern harrten jetzt vor dem Telefon, um die überflüssigen Anrufe zu unterbinden – aber kein Kind komme mehr.
AOL, die mit ihrem AIM Amerikas meist verbreiteten IM organisieren, schätzt, das die Instant Message schon in zwei Jahren die klassische Mail als wichtigstes Kommunikationsmittel abgelöst haben wird.
Manchmal muss es aber doch das Telefon sein, klärt uns der Zeitungsbericht auf. Das hat ein 11-jähriger US-Schüler erkannt, der mit einem Mädchen chattete, das wiederum mit einen zweiten Jungen via IM flirtete. Als der erste Junge das erkannte, wusste er: Hier ist schnelles Handeln gefragt.
Er rief das Mädchen kurzerhand an – zwecks Vereinbarung eines Dates. Das Mädchen schickte den zweiten Jungen “offline” und ging mit dem telefonierenden Jungen aus.
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