Open Source wehrt sich gegen EU-Patentierungsgelüste
Verwirrung durch eigenen Repräsentanten
In der europäischen Open-Source-Gemeinde herrscht Verunsicherung darüber, wie man sich zur Software-Patentierung stellen will, die derzeit im Europäischen Parlament diskutiert wird. Graham Taylor, der Direktor des Open Forum Europe, hatte gemeinsam mit Unternehmen der Software-Industrie eine Resolution unterzeichnet, die den Eindruck erwecke, die Open-Source-Vertreter seien für die Einführung von Logik-Patenten.
Das aber mache keinen Sinn, heißt es jetzt in der Community. Denn wenn die freie Weitergabe von Software zur Weiterentwicklung durch Patente durchbrochen werde, dann könnten Softwareunternehmen, die ihre Umsätze mit Implementierung und Service erwirtschaften, nicht aber mit dem Verkauf von Lizenzen, in den Ruin getrieben werden.
Wer auf Open Source setze, habe niemals die Mittel, einen juristischen Streit um etwaige Patentrechte durchzustehen oder für Patentrechte zu zahlen. Logik-Patente auf Software seien deshalb rundweg abzulehnen, heißt es.