AOL spürt den Hass enttäuschter Aktionäre
Klares Statement: Case muss raus
Der AOL-Anteilseigner Capital Research & Management will Steve Case aus dem Vorstand rauswählen. Der größte Aktionär von AOL Time Warner will sich nach Angaben des Wall Street Journal bei der Aktionärsversammlung am 16. Mai offenkundig gegen die Wiederwahl von Case aussprechen. Case hatte erst im Januar seinen Rücktritt als Chairman angekündigt.
Der Investor besitzt insgesamt 7,5 Prozent der Papiere von AOL. Das Votum des Unternehmens habe dennoch kaum eine direkte Wirkung, heißt es. Die Botschaft spiegle den Zorn vieler Großaktionäre wider, die den Gründer des Onlinedienstes Steve Case, für die enttäuschenden Folgen der Fusion mit dem Medienunternehmen AOL Time Warner verantwortlich machen.
Weiterhin habe sich der AOL-Vizepräsident Ted Turner, der bisher größte Einzelaktionär des Unternehmens, von über der Hälfte seiner AOL-Aktien getrennt. Angeblich wolle er damit sein Portfolio diversifizieren, heißt es aus New York. Nach mehreren Verkäufen hält Turner nun bei einem Anteil von 45 Millionen Euro nur noch 1 Prozent der Wertpapiere.