Unternehmen, die Microsofts Office-2000-Suite auf Windows-2000-Plattformen einsetzen, haben seit einigen Tagen möglicherweise ein Problem: Der seit dem Service Release 1 von Office 2000 integrierte ‘Registration Wizard’ hat plötzlich beschlossen, eine erneute Registrierung der Anwendungen zu verlangen.
Betroffen sind ausschließlich diejenigen Kunden, die ihre Software im Rahmen eines ‘Select’-Vertrags bezogen und damit eigentlich meist eine größere Zahl von Lizenzen erworben haben. Microsoft bestätigte inzwischen, dass die Kunden bei jedem Start ihrer Applikationen aufgefordert werden, Angaben für eine Registrierung zu machen.
Dies kann vom Anwender zwar abgelehnt werden – allerdings nur insgesamt 50 mal. Danach ist die – legal erworbene und lizenzierte – Software nicht mehr zu verwenden. Auch wer die geforderten Angaben macht, bekommt beim nächsten Programmstart die erneute Aufforderung zur Registrierung präsentiert.
Microsoft hatte bei Einführung des ‘Registration Wizard’ betont, man wolle damit ausschließlich den Softwarepiraten Herr werden. Die zahlenden Kunden sollten so wenig wie möglich behelligt werden.
Privatkunden erhalten von Microsoft nach erfolgter Registrierung einen achtstelligen Schlüssel, mit dem die Software dauerhaft freigeschaltet wird. In Unternehmen mit mehreren Tausend Client-Rechnern wäre das allerdings viel zu aufwändig, weshalb die Registrierung hier in aller Regel vorab en bloc erfolgt.
In amerikanischen Medienberichten ist nun die Rede von einem nicht näher genannten Energiekonzern, auf dessen weltweit 70 000 PCs seit Tagen die Registrierungsaufforderung auftaucht. Hier bleibt vorerst nur die Möglichkeit, die Anwendungen nicht zu schließen und den PC gar nicht mehr auszuschalten.
Beim Microsoft-Support wird der altbekannte Ratschlag erteilt, doch erst einmal das interne Datum des PCs um zwei Jahre zurückzusetzen. Das dürfte ein Hinweis darauf sein, dass bei der Integration des ‘Registration Wizard’ mit dem Service Release 1 irrtümlich eine zeitgesteuerte Zwangserneuerung der Registrierung nicht entfernt wurde. Eine offizielle Aussage von Microsoft über den Hintergrund des Problems gibt es allerdings noch nicht.
Microsoft bestätigte inzwischen, dass Berichte über das Problem von mehreren Seiten an das Unternehmen herangetragen wurden. Man arbeite an einer Lösung. Vorerst könne man sich auch mit einer handgestrickten Lösung behelfen, was allerdings einen Eingriff in die Registry erfordere.
“Wenn Sie den Registry-Editor verwenden, so tun Sie das auf eigene Gefahr”, warnt Microsoft freundlicherweise. Die meisten Anwender dürften ohnehin davon abgeschreckt sein, dass für den ‘Workaround’ insgesamt 23 Arbeitsschritte zu unternehmen sind.
silicon meint: Wenn das ein Vorgeschmack auf weitere versteckte Überwachungsroutinen ist, dann kann einem schon angst und bange werden. Denn immerhin ist das hier noch ein relativ triviales Problem. Noch viel erschreckender ist allerdings, dass Microsoft so eine Panne im Umgang mit Unternehmenskunden passiert. Die warten jetzt nur noch auf die Durchsage “Vielen Dank für Ihr Verständnis”.
Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…
Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…
DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).
Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.
IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.
IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…