Lohnsteuerformulare schrumpfen … und werden so elektronisch?
Einfachere Steuererklärungen werden von Politikern aller Parteien gefordert.
Einfachere Steuererklärungen werden von Politikern aller Parteien gefordert. Die Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen hat deshalb jetzt einen Pilotversuch in fünf Finanzämtern gestartet. Die Steuerzahler sollen statt der aufwändigen Formulare schon für das laufende Jahr nur noch ein zweiseitiges Formular ausfüllen. Sollte das neue Verfahren ohne größere Probleme funktionieren, wäre auch der Weg für die elektronische Steuererklärung geebnet.
Bundesfinanzminister Hans Eichel hat bereits angekündigt, die bisherigen Lohnsteuerkarten sollten so schnell wie möglich durch einen elektronischen Datenabgleich zwischen Finanzamt und Arbeitgeber abgelöst werden. Der Arbeitnehmer würde dann allerdings wieder einen Ausdruck auf Papier erhalten, seine Daten darauf handschriftlich ersetzen und bei seinem Finanzamt einreichen. Der Medienbruch verlagert sich also nur weiter nach hinten.
Sollte die Steuergesetzgebung mit ihren zahlreichen Freibeträgen und Abzugsmöglichkeiten allerdings tatsächlich entrümpelt werden, sei den Steuerzahlern möglicherweise auch eine elektronische Bearbeitung ihres Lohnsteuerjahresausgleichs schmackhaft zu machen. Mit der elektronischen Steuererklärung, kurz ‘Elster’, experimentieren die Finanzämter bereits seit zwei Jahren. Mehr als 1,7 Millionen Formulare seien bisher eingegangen, heißt es offiziell.
Allerdings müssen ein unterschriebenes Datenblatt und die angegebenen Belege weiterhin per Post beim Finanzamt nachgereicht werden. Kleine und mittelgroße Unternehmen profitieren bisher am meisten von den Online-Möglichkeiten. Sie können beispielsweise Umsatzsteuervoranmeldungen mit weit weniger Aufwand als bisher dem Finanzamt weiterreichen.