Um die IT in der deutschen Energiewirtschaft scheint es nicht zum Besten bestellt zu sein. Die Edna-Initiative, eine “Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern, IT-Dienstleistern und Anwendern aus dem Umfeld des Energiedatenmanagements” versucht in ihrer aktuellen Mitteilung jedenfalls, ihre Mitglieder aufzurütteln: Sollte tatsächlich eine Regulierungsbehörde für die Energiebranche entstehen, dann werde der elektronische Datenaustausch zur Pflicht.
Darauf scheinen die Unternehmen aber keineswegs ausreichend vorbereitet. “Besonders auffällig” seien “die Heerscharen von Leuten bei großen Marktteilnehmern, die sich mit der händischen Bearbeitung der Datenströme abplagen”, behauptet Edna-Koordinator Franz Hein. Der deutsche Energiemarkt leide unter “einem immensen Aufwand bei der Bereitstellung, dem Transport und der Verarbeitung der für die Marktkommunikation unerlässlichen Daten”.
Hein erwartet offenbar, dass sich alte Gewohnheiten nur durch die drohende Regulierungsaufsicht aufbrechen lassen. “Es ist nicht anzunehmen, dass eine solche Behörde den derzeit oft noch völlig ineffizienten, marktbehindernden Datenaustausch via Brief, ausgedruckter Rechnung oder auch Fax toleriert”, schreibt Hein in der am Dienstag verbreiteten Mitteilung.
Dabei hätten die Energieversorger im Nachbarland Österreich bereits gute Erfahrungen mit Regulierung und einer damit erzwungenen IT-Aufrüstung gemacht, heißt es weiter. Die Edna-Initiative (www.edna-initiative.de) versucht vor allem, mit einem Qualitätssiegel die Kompatibilität von Software-Produkten mit bestehenden Standards für den Datenaustausch auf dem Energiesektor zu garantieren.
Integrationsarbeit und Schnittstellenprogrammierung würden dadurch weitgehend unnötig, Investitionssicherheit werde geschaffen. Neben zahlreichen Unternehmen aus dem Umfeld der Energiewirtschaft gehören auch ABB Utilities, IBM Business Consulting Services, Oracle Deutschland und T-Systems zu den 51 Edna-Mitgliedern.
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