Neue Werte bei ICANN durch Präsidentenwechsel
Der erste Nicht-Amerikaner im ICANN-Vorsitz
Die Internetbehörde ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) hat den Australier Paul Twomey zu ihrem neuen Präsidenten bestimmt. Er wird den Vorsitz Ende des Monats von Stuart Lynn übernehmen. Twomey ist Mitglied seit Gründung des Aufsichtsgremiums. Alle seine Vorgänger stammten aus den USA.
Die ICANN ist eine gemeinnützige Einrichtung, die von der US-Regierung damit beauftragt wurde, Rahmenbedingungen für den Datenverkehr im Internet zu schaffen. Sie ist zuständig für die Vergabe von .com-, .net- und .org-Domains. Kritiker beklagen, die ICANN spiegle zu stark die Interessen der US-Unternehmen wieder, obwohl sie eine globale Aufgabe habe.
Twomey kündigte entsprechende Reformen an. Er wolle sich vor allem um die Entwicklung des Internets außerhalb der USA kümmern. Experten sind jetzt besorgt, dass dadurch die bisherigen Internet-Nutzer benachteiligt und ausgeschlossen werden könnten. Twomey versicherte dagegen, dass sich an der grundsätzlichen Arbeit der ICANN nichts ändern werde.