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Microsofts Longhorn bekommt Frischzellenkur

Erneut ist eine Entwicklungsversion des Windows-XP-Nachfolgers Longhorn aus den Labors in Redmond entschlüpft. Die Betriebssystem-Kenner weisen vor allem darauf hin, dass Microsoft an einem völlig neuen Dateisystem arbeitet, das neue Fuktionen bei Archivierung und Suche sowie bei der Absicherung der Systeme erlauben soll.

Während das Client-Betriebssystem unter dem Namen ‘Longhorn’ läuft und im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll, wird Windows Future Storage (WinFS) erstmals schon in diesem Jahr in ‘Yukon’ zum Einsatz kommen, dem neuen SQL-Server von Microsoft.

Die Vorteile gegenüber den bisher verwendeten Dateisystemen FAT32 und NTFS würden aber erst mit dem neuen Server-Betriebssystem deutlich werden, meinen Analysten. Zu Longhorn soll es, der Redmonder Roadmap zufolge, aber gar keine Server-Version geben.

WinFS wird daher voraussichtlich erst 2006 im Windows-Server erscheinen, der momentan unter dem Codenamen ‘Blackcomb’ firmiert. Wegen dieser langen Zeitspanne wird auch darüber spekuliert, ob Microsoft nicht einen Zusatz zu Windows Server 2003 liefern wird. Für das Server-OS wurden gerade erst die Preise bekannt gegeben, die Einführung läuft auf Hochtouren.

Die Longhorn-Entwicklungsversion also, die versehentlich oder mit Kalkül in Umlauf gebracht wurde, kann WinFS allerdings noch gar nicht verwenden, so die Ergebnisse der ersten Begutachtung durch die Entwicklergemeinde. Die Anpassungsarbeiten dürften gewaltig sein. Mindestens sechs Monate werde es noch dauern, bis eine lauffähige Betaversion zur Verfügung stehe, die WinFS, Dotnet-Webservices und andere Kernfunktionen unterstützen könne, heißt es.

WinFS soll schon im Datenbank-Server ‘Yukon’ Dienste wie Storage Services und Storage Full-Text-Index ermöglichen. Damit werden Suchverfahren greifbar, die tiefer in die abgelegten Dateien eindringen und neue Tools für eine feinere Kategorisierung zulassen.

Angesichts der rasant zunehmenden Datenmengen in Unternehmen dürften Funktionen zum Data-Mining vor allem dort Interesse finden. Der Anwender soll zum einen nicht mehr von vornherein wissen müssen, nach welcher Datei-Art er sucht. Außerdem sollen Suchverfahren losgelöst von lokalen Laufwerken funktionieren und parallel in Netzwerken oder dem Internet nach der gewünschten Information forschen.

Nach Meinung von Gartner-Analyst Michael Silver ist Microsoft mit derart verknüpften Techniken ohnehin spät dran. Schließlich hätten Suchmaschinen wie Google längst die notwendigen Verfahren dafür parat. Auch auf dem PC mache eine verbesserte Suchfunktion Sinn, wenn man bedenke, welche enormen Datenvolumina handelsübliche Festplatten inzwischen fassen könnten.

Silicon-Redaktion

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