Die Intershop AG – einst umjubelter Stern am Börsenhimmel – steht möglicherweise vor dem Aus. Zwar ist der Verlust von 6,6 Millionen Euro im zweiten Quartal geringer als Ende März (8,4 Millionen Euro), gleichzeitig sank jedoch auch der Umsatz von 6,4 Millionen Euro auf 5,6 Millionen Euro. Nach den vorgelegten Zahlen reicht die Gesamtliquidität des Unternehmens nur noch bis Ende des Jahres. Danach ist Schluss, wenn kein Wunder geschieht oder sich ein Retter in Form eines Investors findet.
Ungewissheit macht sich vor allem bei den renommierten Bestandskunden von Intershop breit. Rund 83 Prozent der Gesamterlöse stammen aus dem Geschäft mit Hewlett-Packard, Tchibo, Deutscher Telekom, der Otto-Gruppe und weiteren Großkunden. Aber was passiert mit dem Service für die ‘Unified Commerce Management’-Software, wenn für Intershop tatsächlich zum Jahresende der letzte Vorhang fällt?
Vorstandschef Jürgen Schöttler gibt sich jedenfalls optimistisch. Ursachen für die schwierige Lage seien die anhaltend schwache Konjunktur und das schwierige Branchenumfeld. Es sei jedoch gelungen, die Gesamtbetriebskosten und damit den Verlust im zweiten Quartal zu senken. Die Restrukturierungsmaßnahmen zielten darauf ab, das Unternehmen weiter zu verschlanken. Diese Maßnahmen seien geeignet, das operative Geschäft erheblich zu verbessern. Hierzu kündigte Intershop an, bis zum Jahresende die Anzahl der Mitarbeiter um mehr als 40 Prozent auf dann nur noch 250 zu reduzieren.
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