‘Anti-Spam’ wird kein Geschäft
Obwohl das Problem immer schneller wächst
Das Problem der unverlangt zugesandten Werbe-Mails wird in den kommenden Monaten stark zunehmen. Bereits im September werde im Schnitt jede zweite Mail in die Kategorie “Spam” fallen, meinen die Experten von Brightmail, einem Anti-Spam-Anbieter. Noch vor rund zwei Jahren lag der Spam-Anteil bei 7 Prozent.
Vor allem Unternehmen suchen immer intensiver nach geeigneten Gegenmaßnahmen, um ihren Mitarbeitern wieder Luft und Überblick im Posteingang zu verschaffen. Einzelne Firmen berichten Brightmail zufolge bereits von einem Spam-Anteil von 79 Prozent.
Ansatzpunkte seien vor allem die Internet-Serviceprovider, die den Mailverkehr selbst filtern könnten. Während das für den Consumer-Bereich gangbar erscheint, stoße das Konzept bei Unternehmenskunden noch immer auf breite Ablehnung, weil man fürchtet, wichtige Informationen zu verlieren, heißt es bei Brightmail.
Angesichts der wachsenden Spam-Flut versprechen sich viele spezialisierte Anbieter große Wachstumschancen. Zu Unrecht meinen Beobachter. Denn Spam-Filtering werde von den Unternehmenskunden bereits als Bestandteil des Virenschutzes wahrgenommen. Um sich von den großen Anbietern wie Sophos oder Symantec abzusetzen, müsse ein einzelner Anti-Spam-Dienstleister schon herausragende Argumente liefern.
Hinzu kommt, dass der Anti-Virus-Markt ausgereizt scheint, die etablierten unternehmen haben sich den Markt aufgeteilt. Start-ups, die es mit Anti-Spam versuchen, bleibt somit nur die Suche nach einer hochspezialisierten Nische oder die Hoffnung, von einem der Großen geschluckt zu werden.