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Dienstleistungssektor findet Wissensmanagement zu teuer

Weitgehend ohne entsprechendes Konzept gehen Dienstleistungsunternehmen in Deutschland mit dem unternehmensinternen Wissen um. In den wenigsten Fällen ist ein Tool oder eine Methode zum Wissensmanagement aufgesetzt, in die die Mitarbeiter eigenverantwortlich integriert sind. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Münster.

Nur 30 Prozent der 156 befragten Unternehmen gaben an, ein Gesamtkonzept für das Management der Kenntnisse und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter zu haben. Die Vorreiterrolle haben demnach dabei die Beratungsunternehmen innerhalb der Branche übernommen: Jedes zweite befragte Beratungshaus hat so etwas aufgesetzt.

Wo aber Dokumentenmanagement-Lösungen vorhanden sind zur Unterstützung des Wissensmanagements, werden diese auch als nützlich bewertet. Gleiches gilt mit Einschränkungen für Projektmanagement-Lösungen. Auffallend ist hingegen, dass sich moderne Wissensmanagement-Tools, die im Rahmen einer Kodifizierungsstrategie notwendig sind, bisher nicht durchgesetzt haben und nur bedingt als nützlich angesehen werden.

Ebenso haben komplette Wissensmanagement-Softwarelösungen bis dato nur eine geringe Verbreitung in der Dienstleistungspraxis erreicht. Lediglich 18 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über eine Wissensmanagement-Software. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen hat die Software selbst entwickelt. Ein Grund für diese geringe Verbreitung könnte zum einen sein, dass die mit der Implementierung einer solchen Software verbundenen Investitionen gescheut werden.

Im Rahmen eines Praxisprojekts haben die Autoren der Studie für ein Unternehmen mit 15 Mitarbeitern Angebote mit Investitionsvolumen in Höhe von 75.000 Euro erhalten. Die Meta Group ermittelt für die Implementierung eines Wissensportals in mittleren Unternehmen durchschnittliche Investitionsvolumina von 125.000 bis 250.000 Euro.

Andere Untersuchungen ermitteln allein für die Dokumentation und die manuelle Klassifizierung von bestehenden Firmendokumenten zwischen 25 und 100 US-Dollar pro Dokument, womit selbst bei einer geringen Anzahl von Dokumenten schnell große Summen erreicht werden. Die Autoren konstatieren: Der Erfolgsbeitrag einer Implementierung könnte für die Unternehmen schwierig ermittelbar, zu unsicher und im Vergleich zu den notwendigen Investitionen zu gering sein.

Silicon-Redaktion

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