Zu teuer, zu komplex: Das ist das Urteil, das 15 Finanzhäuser in Deutschland und Luxemburg über die SAP-Bankensoftware gefällt haben. Sie setzen einer Meldung von Siemens Business Services zufolge auf deren Lösung “Kordoba Classic” und die Weiterentwicklung angepasster Derivate, die sie bereits im Einsatz haben. Aufträge bis zum Jahr 2012 im Gesamtwert von 140 Millionen Euro seien unterzeichnet, heißt es aus München.
Theo Kitz, Industrieanalyst bei der Münchner Privatbank Merck Finck & Co, sieht darin ein Signal für die Walldorfer: “Die Bankhäuser wollen lieber bei Kordoba bleiben, weil sie die vergleichbare SAP-Lösung zu teuer finden und die Funktionalitäten gegenüber denen von Kordoba als begrenzt empfinden.”
Er sagt: “Wir betrachten dies als einen herben Rückschlag für SAP in Deutschland, weil gerade der Finanzdienstleister-Markt einer von SAPs vertikalen Schlüsselmärkten ist.” Er stuft SAP daher von “Outperformer” herunter auf “Marketperformer”.
Als ihren Schwerpunkt betrachten allerdings auch die SBS-Manager den Markt. Und so verkündet Vorstand Jürgen Frischmuth stolz, dass die Aktivitäten in diesem Sektor seit Beginn des Jahres verstärkt worden seien – mit promptem Ergebnis, wenn man ihm glauben darf.
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