Opera setzt Hoffnungen in Linux
Auch Open-Source-Fans kaufen Software
Der unabhängige Browser-Hersteller Opera rechnet mit einer schnellen Verbreitung von Linux auf dem Desktop. Im Interview mit dem US-Nachrichtendienst Newsforge sagte Opera-CEO Jon von Tetzchner, auch die Open-Source-Gemeinde sei kommerzieller Software überhaupt nicht abgeneigt, wenn sie denn entsprechend gut sei. “Wenn Linux auf dem Desktop erfolgreich sein soll, dann muss es dafür auch Applikationen geben, und da kann man sich keinesfalls auf freie Software beschränken.” Derzeit machen die Opera-Downloads für Linux bereits mehr als 12 Prozent aus.
Das norwegische Softwarehaus bietet seinen Desktop-Browser in einer Version mit Werbebannern kostenfrei an. Wer die Software zum Preis von rund 40 Dollar kauft, kann das Werbefenster ausschalten. Die Browser-Versionen für Handhelds und Mobiltelefone gibt es dagegen nur als Shareware. Mit dieser Strategie hat Opera eine beachtliche Verbreitung gefunden, auch im Markt für Embedded-Betriebssysteme.
Inzwischen erscheint die aktuellste Version des schnellen Browsers parallel in einer Windows- und in der Linux-Version. Nachdem die Software stärker auf Cross-Platform-Funktionalität ausgelegt worden sei, müsse die Linux-Ausgabe nicht länger hinterherhinken, so von Tetzchner. Er kündigte jetzt auch Opera für Freee BSD, Solaris und den Mac an.
Neue Geschäftsfelder erschließt sich Opera derzeit gemeinsam mit IBM. Die Arbeiten an Spracherkennung und deren Integration in bestehende Anwendungen hatte eigentlich das Ziel, behinderten Menschen den Umgang mit dem PC zu erleichtern. Inzwischen steht aber die Anwendung für den Massenmarkt im Mittelpunkt. Noch in diesem Jahr könne wieder der Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft werden, so von Tetzchner.