Deutsche Systemintegratoren strecken sich nach der Decke
Und treten sich auf die Füße
Die allgemeine Krise in der IT und der Wirtschaft im allgemeinen schlägt sich weiterhin stark in der Welt der CRM-Systemintegratoren nieder. Die harte Konsolidierungszeit, die in diesem Bereich schon über zwei Jahre andauert, geht weiter. Denn immer noch ist der Markt zu unübersichtlich für die Kunden, sind die Mitspieler zu zahlreich und unflexibel. Zu diesem Ergebnis kommt die unabhängige Unternehmensberatung Schwetz Consulting nach einer Studie zu den 100 führenden Anbietern in Deutschland.
Zählte Studienautor Wolfgang Schwetz vor vier Jahren noch mehr als 350 CRM-Integratoren, so bewerben sich seinen Angaben zufolge derzeit nicht einmal mehr als die Hälfte um Projekte. “Mit dem Abflauen des CRM-Booms seit dem Jahr 2000 sehen sich viele große Beratungsunternehmen gezwungen, ihre Personalkapazitäten in diesem Marktsegment abzubauen oder die Sparte ganz einzustellen.”
Doch immer noch scheint es zu viele Tafelgäste am Tisch zu geben. Der Markt sei für Hilfe suchende Unternehmen zu unübersichtlich. Die Suche nach dem richtigen Partner werde angesichts der Vielfalt verschiedener Konzepte zum Eiertanz. Allerdings erschlössen sich für die Partner auch neue Kundengruppen.
Als neuer Trend im CRM-Markt ist demnach ein zunehmendes Interesse des Mittelstands zu beobachten, auf den sich die Softwareanbieter jetzt als bevorzugte Zielgruppe stürzen, weil dort dringender Nachholbedarf in Richtung Kundenorientierung vermutet wird.
Der Mittelstand aber gehörte bisher nicht zur bevorzugten Zielgruppe der etablierten CRM-Systemintegratoren. Diese Aversion, so Schwetz, gelte auch umgekehrt vom Mittelstand ausgehend. Grund: Die Spitzenberater hätten in der Vergangenheit sowohl von ihrer Kalkulation, aber auch von ihren Methoden, wenig Mittelstands-Feeling bewiesen. Trotzdem beobachtet der Berater bei den CRM-Systemintegratoren eine Bewegung in Richtung Mittelstand.