Irak-Krieg schlägt Softwarehäusern aufs Gemüt
Eisiger Frühling
Gewinnwarnung bei Peoplesoft, Siebel im Schlamassel und ein auffallend ruhiger SAP-Konzern, der demnächst seine Zahlen präsentieren muss: So präsentiert sich die Softwarebranche im ersten Jahresquartal.
Der Krieg im Irak und die damit verbundene Unsicherheit in den untrennbaren Bereichen Politik und Wirtschaft verhindert diesmal offensichtlich die traditionell in den letzten Quartalstagen eines Quartals gemachten Geschäftsabschlüsse. Viele Kunden haben ihre Aufträge verschoben.
Das US-Unternehmen Siebel, weltweiter Marktführer bei CRM-Software, hat beispielsweise laut vorläufigen Ergebnissen im ersten Quartal 2003 die Prognosen für den Umsatz um rund 10 Prozent verfehlt. “Die wirtschaftliche Situation hat sich während des Quartals zunehmend verschlechtert”, kommentierte der Konzern das vorläufige Ergebnis.
Kunden hätten Entscheidungen über den Kauf von Software unerwartet ins nächste Quartal verschoben. Doch war den Softwaremanagern bereits seit Wochen klar, dass der Krieg Spuren in den Ergebnissen des Quartals hinterlassen würde.
Henning Kagermann, Chef des deutschen Softwarehauses SAP, räumte vor kurzem gegenüber dem Handelsblatt ein, dass er nur unter der Bedingung eines kurzen Krieges mit einer Umsatzverschiebung auf spätere Quartale des Jahres 2003 rechne. Sollte der Krieg jedoch länger dauern, müsse man “die Strategie neu überdenken”.