Eine peinliche Enthüllung macht einem der wenigen deutschen IT-Großkonzerne, dem Walldorfer Softwaremulti SAP, wohl bald zu schaffen. Die US-Marktforschungsgesellschaft Nucleus Research hat herausgefunden, dass über die Hälfte der SAP-Kunden auf einen Return on Investment (ROI) verzichten muss. Das heißt, dass sie die getätigten Investitionen, beispielsweise beim Lizenzkauf, in diesen Fällen nicht durch Einsparungen wieder hereinholen können.
Die Marktforscher, die sich auf die Untersuchung von ROI bei IT-Investitionen spezialisiert haben, haben 21 der auf der Homepage von SAP aufgelisteten Referenzkunden befragt. Gerade während des Dotcom-Hypes hätten viele von ihnen branchenübergreifend einen Großteil ihrer Gelder abschreiben müssen, meldet die Financial Times. In Zahlen: 57 Prozent der Befragten sagten, der finanzielle Nutzen der neuen Tools sei von der Investition in Neukauf, Implementierung und Support aufgefressen worden.
Gerade mal 18 Prozent der Gesamtkosten für SAP-Software müssten die Käufer für die nackte Lizenz zahlen – der Rest sei für Beratung, Projektierung, Implementierung und anderes zu berappen, kritisieren die Marktforscher.
Obgleich sie eine gewisse Mitschuld daran bei den Kunden nicht ausschließen wollen, belassen sie doch einen Makel auf der Weste der Walldorfer. Hier heißt es aber in einer offiziellen Mitteilung dazu: “Sich 21 Kunden aus einem Pool von 19 000 zu picken, auch wenn es so genannte Referenzkunden sind, das macht die Grundlage für die Befragungsergebnisse doch etwas dünn. Die Aussagen sind daher unwissenschaftlich.”
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