Ex-Hacker Frankel verlässt AOL
“Inakzeptable Kontrollmethoden …”
Der 24-jährige Abteilungsleiter des AOL-Zukaufs Nullsoft beugt sich dem Druck und geht. Justin Frankel, Gründer des 1999 von AOL gekauften Start-ups Nullsoft, hat dem Medien- und Internetkonzern erst kürzlich die Strategie durcheinander gebracht und wird in Kürze, wie es auf einer Website des Unternehmens heißt, die Konsequenzen ziehen.
Frankel in einer Notiz: “Der Konzern kontrolliert die effektivsten Ausdrucksmittel, über die ich verfüge. Das ist für mich als Individuum inakzeptabel, daher muss ich gehen.” Er könne zwar noch nicht sagen, wann dies genau sein werde, aber: “Ich werde das nicht viel länger aushalten”.
Von Seiten AOL gibt es derzeit keine Stellungnahme. Anfragen der New York Times, ob Druck auf den ehemaligen Hacker und Entwickler mehrerer Freeware-Programme ausgeübt worden sei, blieben bislang erfolglos.
Am Mittwoch vergangener Woche hatte Frankel das neue AOL-Filesharing-Programm Waste kostenfrei auf die Website zum Download bereit gestellt. Keine 24 Stunden danach hatte AOL das Programm von der Site genommen und eine Warnung an die Nutzer positioniert. Vordem hatte der Abteilungsleiter im März 2000 seine damalige Entwicklung “Gnutella” der Öffentlichkeit bar jeder Verpflichtung und kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt. AOL will sich offenbar die Gewinne, die durch solche Aktionen verloren gehen, nicht länger nehmen lassen.