Hutchison Deutschland wechselt kleinlaut den Besitzer
UMTS-Flaute geht nicht spurlos vorüber
Der britische Mobilfunk-Dienstleister Carphone Warehouse übernimmt den deutschen Konkurrenten Hutchison Telecommunications GmbH. Der größte britische Wiederverkäufer von Mobilfunk-Produkten zahlt rund 65 Millionen Euro für Hutchison Deutschland.
Die Niederlassung, die erst letztes Jahr mit hochgesteckten Zielen gestartet war – damals sprach der Marketing-Leiter gar von einem Angriff auf Deutsche-Telekom-Töchter – stand bereits seit längerem zum Verkauf. Als Interessenten waren in den vergangenen Monaten unter anderem die beiden größeren Konkurrenten Debitel und Mobilcom aufgetreten.
Mit der Übernahme will Carphone nun seine Aktivitäten in Deutschland verstärken und neben dem Verkauf von Mobiltelefonen auch Dienstleistungen veräußern, hieß es. Allerdings dürfte das Unternehmen ähnliche Probleme haben wie vordem die Hutchison-Filiale: die Marke und der Name müssen erst teuer eingeführt werden.
Das Mutterunternehmen, der UMTS-Pionier Hutchison Whampoa, war vor einigen Monaten in Europa mit UMTS gestartet. Im Gegensatz zu anderen Mobilfunkbetreibern, die erst nach der Beseitigung der gröbsten Probleme den UMTS-Betrieb aufnehmen wollen, hatte Hutchison auf den Startvorteil gesetzt.
Wie vorletzte Woche aber auf der Hauptversammlung bekannt geworden war, ist die Resonanz bislang relativ bescheiden: In Großbritannien gebe es 25 000, in Italien 90 000 UMTS-Kunden, meldete Chairman Li Ka Shing. Trotz schwacher Zuwachsraten ist das Unternehmen jedoch optimistisch, dass bis Jahresende in Italien und Großbritannien jeweils eine Million Kunden die Mobilfunkdienste der dritten Generation nutzen werden.