Der Computerhersteller Apple übernimmt möglicherweise den weltweit größten Musikverlag Universal Music. Nach einem Bericht der Los Angeles Trimes verhandelt Vivendi Universal bereits seit Monaten mit Apple. Im Gespräch ist dem Bericht zufolge ein Kaufpreis zwischen 5 und 6 Milliarden Dollar. Vivendi würde sein Portfolio weiter bereinigen und sich aus dem Mediengeschäft zumindest teilweise zurückziehen.
Noch vor der Vorstandssitzung bei Vivendi am 29. April will Apple demzufolge ein Angebot machen. Sollte es tatsächlich zu dem Deal kommen, dürften die Auswirkungen auf die Musikindustrie gravierend sein. Denn Apple hat schon bisher seine Kunden ermuntert, Musik-CDs in MP3-Formate umzuwandeln und auch Raubkopien auf Rohlinge zu brennen.
Für Stirnrunzeln sorgt in der Musikbranche derzeit auch Superstar Madonna. Für die offensive Strategie, ihren neuesten Song für 1,49 Dollar als MP3-File im Internet anzubieten, hat sie jetzt sogar Applaus vom Marktforschungsunternehmen Forrester bekommen. Das sorge für Aufsehen und werde den Absatz sicher ankurbeln, meinen die Analysten.
Madonna verzichtet dabei auf jeglichen Kopierschutz. “Wir sind von diesem Ansatz vollkommen überzeugt”, heißt es bei Forrester. Denn schließlich erweitere sie sich damit den Zugang zum zahlungskräftigen und -willigen jungen Publikum.
Der Image-Gewinn sei beträchtlich. Das Plattenlabel Maverick Records bekommt derzeit tausende von Mail-Zuschriften, in denen sich die Fans für den freien Zugang ohne Kopierschutz oder monatliche Abogebühren bedanken. Nebenbei erhält die Vertriebsabteilung so wertvolle Mail-Adressen, die für weitere Aktionen verwendet werden können.
Und schließlich, so schreiben die Forrester-Analysten, werde in der Musikindustrie ein Exempel statuiert. Andere Künstler werden zur Nachahmung ermuntert, um den E-Commerce mit Musikinhalten voranzutreiben.
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