Rechtsstreit um Content-Links schwelt weiter
Wer darf Datenbanken anzapfen?
Im Rechtsstreit mit der Verlagsgruppe Mainpost hat die Newsclub.de, ein Meta-Dienst für Online-Nachrichten, seine Berufung beim Oberlandesgericht München zurückgezogen. Betreiber Christian Kohlschütter fürchtet, er könne es als Student nicht mit einem großen Verlagshaus aufnehmen. Die Holtzbrinck-Tochter Mainpost beklagte, dass Newsclub Urheberrechte verletze.
Newsclub verweist per Links auf aktuelle Nachrichten von über 100 Quellen. Die Inhalte werden jedoch nicht aus dem Kontext ihrer Website gezogen. Deshalb betonte Kohlschütter die Vorteile von zusätzlichem Traffic für die Original-Lieferanten. Der Newsclub.de-Betreiber sieht sich zwar im Recht aber “das Durchfechten einer Grundsatzentscheidung muss ich den großen Suchmaschinen überlassen”, begründete er seinen Rückzug.
Zuvor hatte das Landgericht München entschieden, dass eine Verletzung von Urheberrechten durch die Art der Verlinkung bei Newsclub.de gegeben sei, wogegen Kohlschütter in Berufung gezogen war. Der Newsclub-Betreiber interpretiert den Gerichtsbeschluss als eine grundsätzliche Gefährdung von Deep Links in Suchmaschinen und somit des Konzepts der Suchmaschinen überhaupt.
Die Mainpost strebe ein grundsätzliches Urteil an, welches das automatische Auslesen von fremden Datenbanken als Grundlage für einen Geschäftsbetrieb verhindere, hieß es. Kohlschütter hat inzwischen die Mainpost und andere Medien des Holtzbrink-Konzerns aus seinem Portal herausgenommen.