Deutschland ist im europäischen Vergleich Zweitschlechtester im Umgang mit E-Government. Dieses alarmierende Ergebnis hat eine aktuelle Untersuchung von Cap Gemini Ernst & Young zutage gefördert, in der 18 europäischen Staaten bewertet wurden. Deutschland erreichte hier Platz 16.
Schweden dagegen nutzt die Online-Dienste laut der Studie am effektivsten. Bei sieben von 12 Diensten, die im besten Fall hundertprozentig ausgeschöpft werden können, erreichte Deutschland nur Werte unter 20 Prozent. Jedoch gab es bei 5 von 8 Online-Diensten die vollen 100 Prozent. Darunter unter anderem die Dienste “Einkommenssteuer” sowie, wenig verwunderlich, der Dienst für “Arbeitsvermittlung und -suche”.
Die Analysten sehen Deutschlands größtes Problem darin, dass die Vorstellungen von E-Government zwischen Bundesebene und den einzelnen Bundesländern vor allem im Bezug auf das Informationsangebot weit auseinander gehen. Sie seien kaum koordiniert, geschweige denn aufeinander abgestimmt, kritisiert Willi Kaczorowski, Leiter des Autorenteams und des Bereichs Public Services von Cap Gemini Ernst & Young. “Bis jetzt gibt es nur teure Insellösungen, die nur Teile Deutschlands abdecken und bei denen jeder sein eigenes Süppchen kocht.”
Die unterschiedliche informationstechnische Infrastruktur erschwere die Zusammenarbeit erheblich. Erfahrungen würden äußerst unzureichend ausgetauscht. Deutschland brauche daher eine universelle Konzeption, um die Zusammenarbeit von Bundesländern und Kommunen zu gewährleisten.
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