Comeback: Kleiner Dotcom-Boom in den USA

Bescheidener und solider

Die positive Entwicklung amerikanischer Internet-Unternehmen an der Börse lässt Analysten schon nach wenigen Wochen von einem “zweiten Internet-Boom” sprechen. Nach den Erfahrungen des Crashs seit dem Jahr 2000 haben sich die Spielregeln allerdings grundlegend gewandelt.

Der Finanzberater Thomson/Baseline hat 73 Web-orientierte Unternehmen unter die Lupe genommen, deren Börsenwert sich derzeit auf mindestens 200 Millionen Dollar beläuft. Seit Jahresbeginn konnten diese Firmen ihren Wert um durchschnittlich 65 Prozent steigern, seit einem Tiefstand Anfang März sogar um durchschnittlich 76 Prozent.

Während sich Yahoo, Amazon und Ebay nach oben hangeln konnten, finden sich bei den größten Gewinnern bisher eher unbekannte Namen. Gefragt sind bei den Anlegern vor allem die Papiere von Suchmaschinenanbietern wie Aks Jeeves und Einzelhändler wie Drugstore.com.

Die bisher noch spärlichen Empfehlungen werden allerdings nur dann ausgesprochen, wenn die Unternehmen bereits profitabel arbeiten. Während des Dotcom-Hypes Ende der 90er Jahre nahmen die Anleger auf die aktuellen Verluste dagegen überhaupt keine Rücksicht.

Immerhin 40 der untersuchten 73 Unternehmen erwarten, die Gewinnschwelle noch vor dem Jahresende zu erreichen. Als Hindernis für frisches Kapital gilt auf dem Aktienmarkt dagegen, dass die Unternehmen gemessen an ihren Umsätzen heute schon zu teuer sind.