USA lassen Handelsstreit um Halbleiter eskalieren

Im Streit um Subventionen in der Halbleiterindustrie hat das US-Wirtschaftsministerium unerwartet hohe Strafzölle für Importe aus Südkorea verhängt. DRAM-Chips des asiatischen Herstellers Hynix sollen demnach mit einer Abgabe von 57 Prozent belegt werden.

Für das schwer angeschlagene südkoreanische Unternehmen bedeutet das einen schweren Rückschlag, weil Hynix ein Drittel seiner Exporte mit einem Gesamtvolumen von knapp 1,8 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr in die USA exportiert hat. Hynix ist nach Samsung und der amerikanischen Micron der weltweit drittgrößte Hersteller von DRAM-Speichern.

Sollte die Entscheidung Washingtons tatsächlich umgesetzt werden, dürfte das auch gravierende Auswirkungen auf den weltweiten Halbleitermarkt haben. Hynix werde, so meinen Branchenbeobachter, in dem Fall nicht weiter in die USA exportieren können.

Die Behörden verlangen beispielsweise, dass Hynix sofort monatlich 23 Millionen Dollar hinterlegen müsste. Wenn aber Hynix versucht, seine Produktion außerhalb der USA abzusetzen, ist nicht mit einer Erholung der gedrückten Chip-Preise zu rechnen. Halbleiter sind mit Abstand die wichtigsten Exportgüter für Südkorea.

Nach Erkenntnissen des amerikanischen Wirtschaftsministeriums soll die südkoreanische Regierung Hynix im Jahr 2001 und in der ersten Jahreshälfte 2002 mit mehr als 57 Prozent seiner laufenden Kosten subventioniert haben. Seoul bestreitet das vehement. Diese Praxis habe der heimischen Produktion in den USA geschadet, so die Argumentation in Washington. Der US-Hersteller Micron hatte sich über Hynix und die vermeintlichen Subventionen beschwert.

Silicon-Redaktion

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