Die Zukunft des Netscape-Browsers scheint ungewisser denn je. Jetzt hat der Mutterkonzern AOL auf einen Schlag 50 Entwickler vor die Tür gesetzt, die bei Netscape beschäftigt waren. Angesichts des inzwischen verschwindend geringen Marktanteils meinen viele Beobachter, die IT-Welt könne inzwischen auch gut ohne Netscape auskommen. Denn neben dem Open-Source-Projekt Mozilla versuchen auch das norwegische Softwarehaus Opera und Apple mit seinem Safari, Microsofts Internet Explorer den Anteil von 90 Prozent streitig zu machen.
Die Umstrukturierung, in deren Folge Mozilla stärker gefördert werden solle, betreffe weniger als ein Zehntel der Beschäftigten, so ein AOL-Sprecher. Netscape werde weiterhin supported und weiterentwickelt wie auch das Netscape-Portal nicht eingestellt werden solle, heißt es. “Netscape bleibt weiterhin ein wichtiger Baustein unserer Strategie mit mehreren Marken.”
Die Netscape-Mannschaft musste erst im vergangenen Monat einen herben Rückschlag einstecken, als AOL sich bereit erklärte, Microsofts Browser für die kommenden sieben Jahre seinen Kunden als erste Wahl anzubieten. Um den jahrelangen Rechtsstreit um Technologien beizulegen, zahlte Microsoft seinem Konkurrenten außerdem rund 750 Millionen Dollar.
Vor rund fünf Jahren hatte AOL Netscape übernommen. Der Kaufpreis stieg von zunächst 4,2 auf zuletzt 9 Milliarden Dollar.
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