Gerade überschlagen sich die Ticker mit Meldungen zu Quartalszahlen. Meistens sehen sie schlecht aus, selten gut. Und da soll einer noch durchblicken. Bernd Laux, Analyst bei Credit Agricole, sagt mit dem Mut der Verzweiflung: “Immerhin haben sich die Zahlen nicht verschlechtert.”
Ein wirklicher Anstieg sei aber auch nicht zu sehen und zu erwarten, dreht und windet sich Laux gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters. Keineswegs überragend seien die Zahlen. Man rechne mit besseren Zeiten, lässt Samsung wissen. Intels-Finanzchef Andy Bryant bremst: “Wir sehen noch keinen Anstieg der IT-Budgets.”
Wie soll man da auch einen Trend erkennen? Network Associates meldet einbrechende Gewinne, EMC dagegen beendet das Quartal im Plus, Lucent schwächelt, Motorola schafft gerade mal eben das eh schon reduzierte Ziel, Phillips macht keine Miese, ist aber beim operativen Geschäft eingebrochen, Seagate freut sich über positive Zahlen, Sony Ericsson kann keinen Gewinn verzeichnen und Intel bricht Umsatzrekorde.
Weder Hoch noch Tief einer Branche ist zu erkennen, Software ist genauso gut oder schlecht im Geschäft wie Hardware. Services, ja die wollen noch mehr Anwender haben. Aber sonst? Die Experten bewerten selbst gute Ergebnisse nicht gut, sondern führen sie auf von Unternehmen selbst auferlegte Sparzwänge zurück, das kommt einem doch bekannt vor. Immerhin eine Einsicht vieler Firmen, die Millionen aus der Dotcom-Blase herausgepustet haben.
Und: Woher sollen die Gewinne auch kommen? Da berichten Hersteller über steigende Stückzahlen und dass man die Verkaufsmargen locker erreicht habe. Das ist aber das Problem. Die Sachen lassen sich verkaufen, weil sie günstiger geworden sind und die Firma gar nicht mehr so viel verkaufen kann, als dass es sich auf der Habenseite wirklich lohnte.
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