Der Browser-Kampf geht weiter. Mit der Ankündigung, sich von AOL loszueisen, verbinden die Mitglieder der gleichzeitig am vergangenen Dienstag neu gegründeten Mozilla Foundation das Versprechen, den Kampf gegen Microsofts Internet Explorer (IE) und seine unangefochtene Marktstellung keineswegs aufzugeben. Das vermelden die Mitbegründer der Foundation und ihr Unternehmensprojekt “Mozilla.org” aus Mountain View in Kalifornien.
So wollen die Unterstützer von Mitchell Baker, President der Foundation, den eigenen Browser noch viel dezidierter gegen den Microsoft-Gegenpart aufstellen. Dass der Internet Explorer derweil 96 Prozent des Markts im Griff hat, stört Baker wenig: “Alle sagen, es gebe im Browser-Bereich keinerlei Innovation, aber das gilt ja nur für die, die den IE benutzen. Wir wollen, dass die Leute wissen, dass es da draußen noch ein anderes und besseres Produkt gibt.”
Obwohl der Schritt, den Netscape im Jahr 1998 mit dem Mozilla-Projekt machte, also den Browser freizugeben, als Niederlage im Markt für käufliche Browser betrachtet wird, hat sich Mozilla laut dem Magazin Wired inzwischen gemausert. Vor allem bei den Features und der Standard-Verträglichkeit attestiere man dem Mozilla-Browser ganz allgemein mehr Gewicht.
Derzeit hat Mozilla 1,2 Prozent Marktanteil. Für Netscape werden 2,9 Prozent angegeben, für den Internet Explorer 95,3 Prozent. Für Baker ist aber klar: “In der Vergangenheit war unser ausgefallenes Image ein Hindernis für die breite Akzeptanz. Aber jetzt wollen wir uns mehr auf den Vertrieb konzentrieren.”
Skeptischen Analysten, die darauf beharren, dass der IE eben auch ohne gute Features überall vertreten sein wird, hält Baker entgegen: “Wir haben einfach den besseren Browser. Darauf kommt es letztendlich an.”
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