Internet-Nutzer sind keine Stubenhocker, sondern Zocker

Menschen, die viel und ausgiebig im Internet surfen, haben keine Freunde, sitzen nur zu Hause herum und sind sowieso meistens Männer. Soweit das Vorurteil. Eine internationale Studie hat sich jetzt auf die Suche nach der Wahrheit gemacht und teilweise ganz erstaunliche Dinge ans Tageslicht befördert. Am liebsten zocken Frauen über 40 online – und haben gerade deswegen mehr Freunde.
“Wir entdeckten, dass bestimmtes Online-Verhalten weltweit bemerkenswert übereinstimmt”, sagte Jeffrey I. Cole, Direktor des UCLA Center für Communication Policy. “Rund um die Welt senkt das Internet den Fernsehkonsum deutlich und hat wenig Einfluss auf die positiven Aspekte sozialen Lebens. Zudem trauen die Internet-Nutzer im Allgemeinen den gefundenen Informationen.”

Trotzdem gibt es natürlich Unterschiede. Während in den USA über 71 Prozent der Bevölkerung das Internet nutzen, sind es in Ungarn nur rund 17 Prozent. Deutschland liegt mit knapp 46 Prozent im Mittelfeld. Im Mittel sind nur acht Prozent mehr Männer online als Frauen – sie nutzen die virtuellen Pattformen besonders als Kommunikationsraum. Das heißt Freundschaften werden über das Internet eingeleitet und gepflegt.

Gleichzeitig sind Frauen offenbar leidenschaftliche Online-Zocker. Nach einer von AOL initiierten Studie ist der durchschnittliche (amerikanische) Online-Spieler weiblich und über 40 Jahre alt. Ihrer Passion frönen sie so gut wie täglich, am liebsten zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens.

Hier werden dann aber auch die Unterschiede zu europäischen Frauen mehr als deutlich. Beispiel Italien: Hier ist der Unterschied zwischen das Internet nutzenden Männern und Frauen besonders ausgeprägt. Nur jede fünfte Frau ist überhaupt online. Was wohl bedeutet, dass Italienerinnen wenig Lust haben online zu spielen, oder virtuell Freunde zu treffen. Soll also heißen: Gegen eine italienische Piazza, samt Vino, Gelato und Ragazzi sind Cyber-Welten immer noch machtlos.

Silicon-Redaktion

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