Siemens hofft auf Mobilfunk-Auftrag aus dem Irak

Der Kelch mit Aufträgen für den Wiederaufbau im Irak geht möglicherweise doch nicht an deutschen
Unternehmen vorbei.

Der Kelch mit Aufträgen für den Wiederaufbau im Irak geht möglicherweise doch nicht an deutschen
Unternehmen vorbei. Siemens macht sich offenbar berechtigte Hoffnungen, am Aufbau des
Mobilfunknetzes beteiligt zu sein – wenn auch nur indirekt: Der ägyptische Mobilfunkbetreiber
Orascom hat zur Zeit sehr gute Aussichten, den Auftrag für den Aufbau eines GSM-Netzes im Irak zu
erhalten. Siemens ist bereits jetzt einer der wichtigsten Lieferanten von Orascom. Es bestehen
Kooperationen bei GSM-Mobilfunksystemen in Kuwait, Saudi-Arabien, Tunesien, Syrien, den
Vereinigten Emiraten und im Jemen.
Siemens bezeichnet sich selbst als Nummer zwei in der Region bei Mobiltelefonen. Außerdem
kann der Großkonzern die Erfahrungen beim Wiederaufbau in Afghanistan in die Waagschale werfen.
Dort hat man neben Informations- und Kommunikationstechnik vor allem auch Medizintechnik und
Energieerzeugung- und
-verteilung angeboten.

Andererseits hat es die US-Verwaltung im Irak offenbar eilig, die Infrastruktur auf Vordermann
zu bringen: Eines der Hauptprobleme der zivilen Übergangsverwaltung im Irak ist das Fehlen eines
funktionierenden Kommunikationssystems. Deshalb soll der Aufbau möglichst schnell erfolgen. Die
Bewerbungsfrist für die drei ausgeschriebenen Mobilfunk-Lizenzen für die Regionen Nord, Mitte und
Süd läuft Mitte August ab. Der ägyptische Netzbetreiber Orascom gilt als aussichtsreicher Kandidat
für einen Zuschlag.