Die Stellenangebote im Internet werden immer beliebter. Immerhin besuchte jeder achte Surfer im Mai die Website eines virtuellen Arbeitsplatzvermittlers. Bei einem Vergleich der Top 5 der kommerziellen Internet-Stellenbörsen in Deutschland inklusive der Site des Arbeitsamtes unter arbeitsamt.de, schnitt die staatliche Agentur als sehr gut ab.
Allerdings wachsen die Unterschiede beim Publikum, das auf die eine oder andere Angebots-Variante zugreift. Das ergab eine Studie der internationalen Internet-Beobachter Nielsen/NetRatings.
Sehr deutlich, so die Marktforscher, würden die Unterschiede, wenn man die bisherige Beschäftigung vergleicht. So würden bei den Kommerziellen die Angestellten gehobener Stellung überwiegen: Anteilig sind dies mit 19,3 Prozent die kaufmännischen Angestellten, mit 15,9 Prozent Vertriebsleute und Sales-Mitarbeiter im weitesten Sinne, mit 10,7 Prozent wechselwillige leitende Angestellte und Manager und mit 9,4 Prozent Techniker. Nur 3,7 Prozent beträgt der Anteil der Arbeitslosen, die sich hier nach einer Stelle umsehen.
Unter dem Arbeitsamt-Angebot finden sich laut der Nielsen/NetRatings-Studie ungleich mehr Erwerbslose zusammen. Sie bilden sogar mit 11,6 Prozent die zweitgrößte Nutzergruppe nach den hier ebenfalls führenden kaufmännischen Angestellten mit einem Anteil von 16,8 Prozent. Einen Prozentsatz von nur mehr 6,9 erreichen die Sales- und Vertriebsfachkräfte, die auf das Arbeitsamt-Angebot zugreifen. Und der Anteil der Manager macht einen wahren Graben auf: Mit lediglich 3,1 Prozent stellen sie auf der Nürnberger Site einen verschwindend geringen Anteil.
Stefan Raum, Senior Director Sales und Marketing Central Europe bei den Internet-Forschern, ist dennoch skeptisch, was die künftige Entwicklung von Personal-Service-Agenturen angeht. Sie würden oft am Problem vorbei arbeiten und auch die Diskussion um sogenannte Job-Roboter, die das Internet nach Stellen durchforsten, schieße übers Ziel hinaus. Der Trend zur Jobsuche im Internet sei in Deutschland zwar ungebrochen, doch die Surfer hätten, abhängig von Geschlecht und Beruf, häufig zu unterschiedliche Ziele und Präferenzen. Diese würden oft nicht berücksichtigt. Eine neue Erhebung Ende des Jahres soll sich genau mit diesem Thema befassen.
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