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Software-Benchmarking rückt ins Rampenlicht

Um die Lizenzen und Leistungen von Software-Anbietern zu vergleichen und Entscheidungen fundierter treffen zu können, fordern Anwender schon lange einheitliche Lizenzbewertungen. Als so genanntes Benchmarking bezeichnet dies Sonic Software, eine Kölner Software-Schmiede für Enterprise Service Bus-Technik und stellt ihre Lizenzpolitik in einem ersten Schritt um. Dem Beispiel sollen nun weitere Anbieter folgen – zum Wohle des Anwenders, so heißt es in einer Mitteilung.
Sonic Software will die Lizenzbedingungen so geändert haben, dass schließlich branchenweit eine Durchführung vergleichender Benchmark-Tests für Konkurrenzprodukte möglich ist und Kunden künftig Zugriff auf Auswertungsdaten erhalten. Bislang werden die Tests mit rivalisierenden Produkten nur intern und unter strengster Geheimhaltung und Schweigepflicht durchgeführt.

In der Vergangenheit versuchten Software-Anbieter denkbar häufig, die Offenlegung von Benchmark-Resultaten durch entsprechende Klauseln in den Lizenzvereinbarungen zu verhindern, kritisieren nun die Kölner. Auch bei der eigenen Lizenzpolitik musste bislang eine Genehmigung zum Vergleichen eingeholt werden. Damit sollte sichergestellt werden, dass bei entsprechenden Tests stets die neuesten Versionen der Produkte verwendet werden. Diese Einschränkung soll nun ab sofort fallen. Mit dieser Änderung, die mit der im September erscheinenden Version einer neuen Suite in Kraft tritt, will Sonic die letzte lizenzbedingte Barriere zur Veröffentlichung vergleichender Leistungsanalysen beseitigen.

“Da Unternehmen heutzutage jeden Cent zweimal umdrehen, bevor sie in Integrationsprojekte investieren, sind wir der Auffassung, dass sie hierfür die aktuellsten und vollständigsten Informationen benötigen, die zur Verfügung stehen,” sagt Greg O’Connor, President von Sonic Software. “Indem wir unsere Lizenz für faire Vergleichsanalysen mit Konkurrenzprodukten öffnen und ein höheres Maß an Transparenz in den Software-Beschaffungsprozess bringen, tragen wir dazu bei, dass unsere Kunden die bestmöglichen Entscheidungen treffen können.”

Außerdem bezeichnete er die gängigen Bedingungen als so restriktiv, dass es für die Kunden extrem schwierig sei, die erforderlichen Produktinformationen für eine sachlich fundierte Kaufentscheidung zu erhalten. Allerdings: So lange die Konkurrenz nicht mitmacht, bleibt das Unternehmen, so löblich der Ansatz sein mag, nichts als der berühmte Rufer in der Wüste.

Silicon-Redaktion

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