Bei Infineon wird es keine Pauschalentlassungen geben
Infineon-Chef Ulrich Schumacher hatte sich vorgenommen, jedes Jahr die schlechtesten 5 Prozent seiner Angestellten zu entlassen. Er kann es erstmal vergessen.
Das Austauschen des Personalchefs hat nicht viel geholfen, zumindest in dieser Sache nicht: Infineon-Chef Ulrich Schumacher hatte sich vorgenommen, die Leistung seiner Mitarbeiter strenger zu beurteilen und jedes Jahr die schlechtesten 5 Prozent vor die Tür zu setzen – das sei in USA schließlich auch so üblich. Die Pläne dafür hat er erstmal wieder in die Schublade verschwinden lassen.
In der Diskussion mit seinem damaligen Personalchef, Jürgen Buschmann, war dem Infineon-Chef klar geworden, dass er wohl für diesen Job zu weich war und zeigte ihm als ersten die Tür. Nun muss er endgültig zurückrudern. “Ein Performance-Konzept mit festgeschriebenen Prozentsätzen für den Austausch von Minderleistern wird es nicht geben,“ zitiert jetzt die Süddeutsche Zeitung Thomas Marquardt, den neuen Personalchef des Chip-Herstellers. Solche Zahlenvorgaben würden überhaupt keinen Sinn machen.
Damit scheint sich auch Marquardt dem Sturmlauf von Arbeitnehmern, Betriebsrat und Gewerkschaften zu fügen. Das ursprünglich entworfene Leistungsprogramm sollte nach Installation des neuen Personalchefs mit Arbeitnehmergremien intern diskutiert werden. Nach der Absage für die Quote könnten die Gespräche wohl in wesentlich entspannterer Atmosphäre stattfinden …