Die Vision vom Grid-Computing nimmt für Hewlett-Packard konkrete Formen an. Mit einer groß angelegten Initiative hat sich HP vorgenommen, innerhalb der nächsten 24 Monate alle seine Produkte Grid-fähig zu gestalten. Dazu sollen insbesondere in die Produkte für die Unternehmens-IT Grid-Standards wie das Globus Toolkit und die Open Grid Services Architecture (OGSA) integriert werden.
Das Konzept des Grid-Computing stammt ursprünglich aus den Neunziger Jahren. Es sieht vor, dass Computing-Ressourcen – ganz egal, ob es dabei um CPU-Leistung, Speicher oder Anwendungen geht – flexibel und nach jeweiligem Bedarf innerhalb eines Rasters (Grid) an Ressourcen abgerufen werden können. In der Zwischenzeit hat das Konzept im universitären und Forschungsumfeld erste Anwendung gefunden. Große Computerhersteller wie IBM, HP oder Sun arbeiten aber mit Hochdruck darauf hin, auch für die Business-IT Grid-Konzepte zu realisieren.
Die Vorteile für Unternehmenskunden liegen laut HP darin, dass sie ihre Bedürfnisse in Sachen IT-Ressourcen flexibel an ihre Geschäftsabläufe anpassen können und nur die Leistung wahrnehmen und bezahlen, die sie auch tatsächlich brauchen. “Wir sehen die Vision der verteilten Ressourcen sich schnell in Realität verwandeln, da Unternehmen heute schon die Agilität und die Kostenvorteile anstreben, die das Grid-Konzept bieten kann,” sagte Shane Robinson, HPs Chief Technology Officer.
Um dieses Potenzial als Hersteller auch anbieten zu können, müsse laut Robinson die gesamte Produktpalette von HP Grid-fähig gemacht werden. “Das bedeutet, dass alle Produkte, vom kleinsten Handheld über den PC und den Drucker bis hin zu den größten Speicher-Arrays und Großrechnern in der Lage sein werden, sich in ein Grid zu integrieren als Ressourcen zu dienen.”
Dafür will nun HP in allen Produkten Software-Module unterbringen, die das Konzept unterstützen. Hinzu kommen Consulting-Dienste über HP Services, die für Entwurf, Implementierung und Management solcher Strukturen angeboten werden sollen.
Unterstützt wird die Initiative durch eine Reihe von Produkten. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Management-Software OpenView: In einer neuen Inkarnation als ‘Grid Software Infrastructure‘ soll sie zusätzlich zum Management von Infrastrukturen auch das Thema Web-Services abdecken, um entsprechende Geschäftsprozesse in Grid-Strukturen zu überwachen.
Für den Entwurf und die Konfiguration von Grid-Infrastrukturen sollen drei weitere Tools dienen: Der Grid Resource Topology Designer ist ein User-Interface für die Verteilung von Ressourcen im Service-Level. Das Web Services Management Framework verwaltet Ressourcen und Web-Services. Das Smart Framework for Object Groups (SmartFrog) schließlich konfiguriert Ressourcen, aus welchen ein Grid zusammengestellt wird.
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