IT-Größen müssen sich Projektüberprüfung gefallen lassen
Eines der größten öffentlichen IT-Projekte in den USA schlittert offenbar in immer größere Schwierigkeiten.
Eines der größten öffentlichen IT-Projekte in den USA schlittert offenbar in immer größere Schwierigkeiten. Der ‘Internal Revenue Service’ (IRS), die Bundessteuerverwaltung in Washington D.C., hat jetzt eine unabhängige Untersuchung eingeleitet, um mögliche Fehler und notwendige Strategieänderungen aufzeigen zu lassen. Für das beauftragte Konsortium unter Führung von Computer Sciences (CSC) ist das ein Schlag ins Gesicht. Betroffen sind aber auch IBM, Bearingpoint, Unisys, der Rüstungskonzern Northrop Grumman und Blue Bell.
“Bei dem Projekt gab es in den vergangenen Jahren eine Reihe von Verzögerungen, zu viele Verzögerungen”, betonte der IRS-Verantwortliche Mark Everson im Wall Street Journal. Im August sollte die Datenbank mit Informationen über alle US-Steuerzahler überarbeitet sein. Dieser Termin wurde jetzt ins kommende Jahr verschoben, um nicht mit Terminen im Steuerkalender zu kollidieren.
Jetzt soll das Institut für Software Engineering an der Pittsburgher Carnegie Mellon Universität den bisherigen Projektverlauf analysieren. Der IRS erhofft sich davon Hinweise, ob eine andere Strategie vonnöten ist. CSC begrüßte die Untersuchung. Schließlich gebe es beim IRS besondere technische aber auch organisatorische Herausforderungen.
Insgesamt sind für das Projekt 422 Millionen Dollar veranschlagt. Die amerikanische Bundessteuerverwaltung hat aber nicht den besten Ruf, wenn es um IT-Projekte geht. Nachdem rund 4 Milliarden Dollar in die Modernisierung der Infrastruktur geflossen waren, musste eine früheres Vorhaben im Jahr 1995 sang- und klanglos eingestellt werden.