Categories: SoftwareUnternehmen

Hewlett-Packard verpflanzt Tru64-Herz in sein UX

Hewlett-Packard (HP) macht ernst mit seiner Migration von Compaqs Unix-Plattform Tru64 zum
eigenen HP-UX. In einem ersten Schritt wurden jetzt die Mehrprozessor-Unterstützung und
Clustering-Fähigkeiten, die True64 schon besaß als es von Digital entwickelt wurde, in HP-UX
implementiert. Compaq hatte Digital vor fünf Jahren aufgekauft und wurde im vergangenen Jahr von
HP geschluckt.
Nach Angaben von Entwicklern bei HP kann ihr Unix-Betriebssystem jetzt auf Clustern mit zwei
Knoten eingesetzt werden. Das ist zwar schon ein gewaltiger Schritt, aber noch ist HP weit davon
entfernt, acht Maschinen zu einem Cluster zusammenzufassen.

Übertragen wurde nun aber auch das ‘Advanced File System’, das Tru64 verwendet. Beides soll
in der zweiten Jahreshälfte 2004 verfügbar sein. Dann sollen Cluster mit acht bis 16 Knoten
unterstützt werden. Die Erweiterung auf große Cluster von mehreren Hundert Rechnern sei möglich,
heißt es bei HP. Vor allem wissenschaftliche Einrichtungen wie Forschungs- oder Universitätsinstitute
haben in jüngster Zeit immer wieder Berichte über Cluster-Installationen geliefert, mit denen oftmals
die notwendige Anschaffung eines Supercomputers umgangen wurde.

Die schärfsten Konkurrenten im Unix-Markt, IBM und Sun, versucht HP mit seinem
Renovierungs- und Umbauprogramm auf Distanz zu halten. Wenigstens die Anwender von Tru64 will
HP bei der Stange halten. Das aber gibt es nur für den Alpha-Prozessor. HP muss die geerbte
Kundschaft also auch noch auf neue Hardware polen, entweder die eigene PA-Risc-Architektur oder
Intels Itanium.

Naturgemäß ist das Misstrauen in den neuen Besitzer des Compaq-Unix groß. Das versucht Sun
seit vergangener Woche mit einem ‘HP-Away’-Programm für sich zu nutzen. Entschließt sich ein
Anwender angesichts der ohnehin notwendigen Migration gleich zu Sun zu wechseln, gibt es eine
zweiwöchige Gratis-Beratung ohne Kaufverpflichtung sowie eine Stundung der Projektkosten.

silicon meint: Wenn HP das wirklich hinbekommt, ohne allzu große
Kopfschmerzen bei seinen Compaq-Kunden zu verursachen, haben sie dort einen Stein im Brett.
Darüber hinaus ist die Clustering-Fähigkeit aber die einzig erkennbare Maßnahme, die in die Zukunft
von HP-UX weist. Da kann HP mit Wegweisungen noch nachlegen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

2 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

2 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

4 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

5 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

6 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

6 Tagen ago