Die britische Armee lässt den Einsatz von Apples MP3-Player iPod ab sofort nur eingeschränkt zu. Die digitalen Musicplayer, die Tausende Songs speichern können, seien ein Sicherheitsrisiko, hieß es zur Begründung. Sie könnten zum Datendiebstahl eingesetzt werden und müssen deshalb künftig aus den Verwaltungszentralen der britischen Armee draußen bleiben.
“Mit USB-Geräten, die direkt an den Computer angeschlossen werden, kann man Passwörter umgehen und direkt in das System gelangen”, sagte Royal Air Force Wing Commander Peter D’Ardenne. “Deshalb muss diese Lücke geschlossen werden”. Geräte mit großen Speicherkapazitäten – vor allem solche, die mit einem USB-Stecker (Universal Serial Bus) ausgestattet sind – werden bereits seit einiger Zeit von Regierungsbehörden und Unternehmen argwöhnisch beäugt.
So erlaubt der iPod über USB oder Firewire einen besonders schnellen Datentransfer, so dass selbst große Datenbanken innerhalb weniger Minuten auf die interne Festplatte übertragen werden können. Der iPod Mini, der seit kurzem auch in Europa auf dem Markt ist, speichert vier Gigabyte, der größte iPod bis zu 40 Gigabyte.
Das britischen Verteidigungsministeriums betonte allerdings, dass es kein generelles iPod-Verbot bei der Armee gebe. Man habe einen flexiblen Umgang mit den Musicplayern und ähnlichen Geräten, in einigen sensiblen Bereichen seien jedoch mobile Speichermedien grundsätzlich verboten, so ein Armee-Sprecher.
Ein Umfrage der Sicherheitsfirma Reflex Magnetics ergab, dass 82 Prozent der britischen Unternehmen den Apple-Player und andere Speichermedien mit USB-Schnittstelle als Sicherheitsbedrohung betrachten. “Oft haben die Unternehmen keine Ahnung, ob ihre Angestellten Daten stehlen”, sagte Andy Campbell, Managing Director bei Reflex Magnetics. Auf einen tragbarer Mediaplayer mit zwei Gigabyte Speichervolumen könne leicht die Datenbank eines Kunden übertragen werden.
Das zunehmende Misstrauen der Firmen wird auch durch eine Gartner-Studie unterstützt, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde. Die Experten raten Unternehmern, private mobile Geräte mit Datenspeichern ganz zu verbieten. Eine andere Möglichkeit sei, die USB-Schnittstellen der Rechner zu sichern.
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