Die israelische Justiz ist in manchen Dingen, man glaubt es kaum, gutgläubig und gutmütig. Geht es nach den Richtern tummeln sich im Internet auch wohlmeinende Hacker. Ein Gericht in Jerusalem hat nämlich einen Mann frei gesprochen, der nach Meinung der Staatsanwaltschaft die Webseite des israelischen Geheimdienstes Mossad zu knacken versucht hatte. Als Begründung für den Freispruch hieß es, dass Internetsurfer, die Lücken in Systemen aufdeckten, ohne Schaden zu verursachen, nicht verurteilt, sondern besser noch belohnt werden sollten.
Der Hacker hatte sich verteidigt mit dem Argument, er habe lediglich die Sicherheit der Webseite überprüfen und die Ergebnisse an den Geheimdienst weitergeben wollen. Die Staatsanwaltschaft sah das indes ganz anders. Es handele sich vielmehr um einen professionellen Hacker, der die Möglichkeiten eines Angriffs ausloten wollte. Dazu habe er einen automatischen Scanner über die Bewerbungsseite des Mossad laufen lassen und nach ungesicherten Hintertüren Ausschau gehalten.
Das Gericht schmetterte die Argumentation der Ankläger ab. Richter Abraham Tennenbaum sagte nach Angaben des britischen Magazins The Register, der Mann habe “im Interesse der Öffentlichkeit” gehandelt.
Es gibt ja tatsächlich Hacker, soweit man sie noch so nennen kann, die sich im Auftrag von Firmen durch das Unternehmenssystem hangeln und Lücken aufdecken. Sie arbeiten hochoffiziell und werden von den Firmen bezahlt. Dass jemand ungefragt eine Webseite knackt und dann freiwillig die Ergebnisse weiter gibt, dürfte selten vorkommen. Nicht bekannt ist, ob der ‘Täter’ Geld für die Preisgabe der Lecks im Mossad-System haben wollte.
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