SAP-Anwender stehen auf Linux
Die Deutsche SAP-Anwendergruppe (DSAG) hat die Zeichen der Zeit erkannt und eine Arbeitsgruppe Linux gegründet. Hier sollen IT-Beauftragte, die SAP-Systeme auf Linux im Einsatz haben und pflegen, sich schnell und umkompliziert austauschen können. Ferner sei die neue Gruppe geeignet, die Forderungen der Anwender gezielt zu bündeln und an SAP weiterzuleiten. Gegründet haben die neue Runde einer DSAG-Meldung zufolge etwa 100 Mitglieder.Höchste Zeit für eine solche Initiative der User, denn laut der SAP laufen derzeit bereits 3.000 Applikationsserver und 1.500 Datenbankserver auf Linux. Die Zahl der Installationen verdoppelt sich jährlich. “Die offenen Strukturen vereinfachen zudem die Entwicklung und erleichtern den Austausch zwischen SAP und Kunden. So lassen sich zum Beispiel OSS-Meldungen viel einfacher und schneller bearbeiten”, so Stefan Schindewolf, der neue DSAG-Arbeitskreissprecher Linux. “Das Thema treiben insbesondere die jüngeren Administratoren in den IT-Abteilungen voran, da sie äußerst positive Erfahrungen mit Linux gesammelt haben.”
Die Entwicklung hänge aber nicht nur vom Alter oder der Experimentierfreudigkeit der Administratoren ab, sondern auch davon, ob den SAP-Anwendern künftig sämtliche Produkte auf Linux zur Verfügung gestellt werden. Außerdem, so gibt die DSAG zu bedenken, beeinflusse auch die Qualität der von den Hardwarepartnern gelieferten Lösungen, wie zum Beispiel Hochverfügbarkeit und Systemmanagement, die Akzeptanz von Linux bei den Kunden. Zudem müssten die IT-Abteilungen verstärkt mit Hilfe von Bewertungstechniken wie Kosten-Nutzen-Analysen oder ROI- und TCO- Berechnungen den Mehrwert von Linux aufzeigen.
Die Arbeitsgruppe Linux hat sich also viele Themen vorgenommen und wird mehrmals jährlich tagen. Im Oktober 2003 sollen allgemeine Informationen ausgetauscht und erstmals auch ein Workshop durchgeführt werden.