Overland Data, traditionell Hersteller von Bandspeichermedien, bietet erstmals eine Backup- und Recovery-Lösung auf Plattenbasis an. Die Reo2000 Acceleration Appliance drängt somit die Speicherbänder als klassische Backup-Medien weiter in die Datenarchivierung.
Die Lösung soll mehrere Windows-basierte Server gleichzeitig sichern können. Die Daten von maximal acht Servern werden lokal über das LAN oder remote über iSCSI auf Serial ATA-Platten gespeichert. Die Reo2000-Appliance gaukelt dem Windows-Server vor, dass er auf Bänder sichert, damit das System die Speicherplatten nicht für andere, produktive Platten hält.
Die iSCSI-Treiber für Windows 2000 und XP können von der Microsoft-Seite herunter geladen werden, laut Overland ein einzigartiger Vorgang. Kein anderer Hersteller habe dieses Privileg. Der iSCSI-Support für Windows NT ist ein Relikt aus den Zeiten, da der Software-Hersteller Okapi, von Overland inzwischen aufgekauft, noch selbstständig war und eine entsprechende Vereinbarung mit IBM hatte. Ob die Lösung auch Backups für den Windows-Server 2003 unterstützt, ist nicht bekannt.
Der President und CEO von Overland, John Matze, erklärte gegenüber US-Medien, dass die Bänder somit “vom Backup-Pfand weggenommen werden”. Speicherplatten seien bereits so billig geworden, dass man sie für schnelle Backups nutzen sollte. Mit der Datensicherung auf Platten gelingt es dem IT-Verwalter nämlich, das Zeitfenster für Backups zu verkleinern, weil die Zugriffszeiten auf die Platte im Vergleich zu den Bandspeichern kürzer sind.
Dennoch seien Tapes nicht tot, sie würden – was viele schon seit geraumer Zeit immer wieder erklären – vielmehr in die Archivierungsprozesse eingebunden. Dort muss der Zugriff nicht so schnell erfolgen.
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