Der deutsche Ableger des britischen TK-Netzeausrüsters Marconi musste sich bei tropischer Hitze eine heikle Aufgabe stellen: Jürgen Beer, der solide und verhandlungsbegabte Geschäftsführer in Backnang, will zum 31. Oktober dieses Jahres 59-jährig den Ruhestand antreten. Beer hatte das Unternehmen seit Februar 2000 als Vorsitzender der Geschäftsführung geführt, die Deutschland-Niederlassung durch die schwierigen Zeiten zwischen 2001 und heute geleitet und entscheidende Vertragsabschlüsse wie die mit der Deutschen Telekom erreicht.
Sein Nachfolger war jedoch aus den eigenen Reihen heraus schnell gefunden: Stefan Kindt ist, wie das Unternehmen meldet, seit Juni 2000 an Bord und wird das Ruder Ende Oktober übernehmen. Derzeit arbeitet der 48-Jährige bei Marconi als Mitglied des Aufsichtsrates und als Vice President für Produktstrategie. Zuvor war Kindt seit 1984 in verschiedenen Positionen bei der Siemens AG beschäftigt, zuletzt als Vertriebsleiter für Optical Networks.
Erste Aussagen zu dem, was er verändern oder beibehalten wird, gibt es noch nicht. Die Partnerschaft mit der Telekom dürfte jedoch kaum angetastet werden, verspricht doch diese Zusammenarbeit im Bereich der Forschung an Netzen der neuen Generation neben europäischem Prestigegewinn auch greifbare Einkünfte. Die TK-Gerüchteküche munkelt aber bereits über Einsparungen, eventuell sogar neue Entlassungen im Herbst.
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