Der nach Umsatz und installierter Technik größte Netzwerkausrüster Cisco hat sich seit mehreren Quartalen erstmals wieder ein blaues Auge geholt: Bei gesteigertem Umsatz enttäuschte das Unternehmen im vierten Quartal die Erwartungen der Analysten, die es in den letzten Quartalen mit gewohnter Regelmäßigkeit knapp übertroffen hatte.
Der kleinere Wettbewerber Juniper Networks hatte vor kurzem für das dritte Quartal einen kaum veränderten Umsatz prognostiziert, was die Wall Street positiv überrascht hatte. Während auch Extreme Networks stabile Entwicklungsschritte macht, muss der Riese jedoch nach Berechnungen der Wall Street mit ansehen, wie sich die Profitstruktur in Bezug auf die Produktpalette zum Negativen hin verändert. So sind die billigen, nur bis zu 500 Dollar teuren Linksys-Systeme immer beliebter, die bis zu 100.000 Dollar teuren Steuerungstechniken für Internet-Verkehr im Knoten und Backbone dagegen, die eine größere Gewinnspanne aufweisen, werden zunehmend weniger gekauft.
Die Netzwerkausrüster haben vor allem mit der Zurückhaltung ihrer Firmenkunden zu kämpfen, heißt es. Sie würden angesichts der weiterhin schwachen Konjunkturentwicklung ihre Ausgaben stark kontrollieren. In der Telekom-Branche, die etwa 20 Prozent zum Umsatz bei Cisco beiträgt, ist die Nachfrage seit gut zwei Jahren dramatisch gesunken.
Cisco-Chef John Chambers äußerte sich aber vor Analysten “vorsichtig optimistisch” über die weitere Wirtschaftsentwicklung und kündigte für das erste Quartal leicht höhere Umsätze an. Der Konzern, der seinen Umsatz zu 80 Prozent bei Firmenkunden generiert, hatte zuvor bekannt gegeben, dass er trotz der Kaufzurückhaltung der Unternehmen seinen Marktanteil bei zugleich sinkenden Umsätzen erhöht hat.
Der Nettogewinn sei im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2002/03 um 27 Prozent auf 982 Millionen Dollar oder 14 Cent je Aktie nach 772 Millionen Dollar oder zehn Cent je Aktie im Vorjahr gestiegen, teilte der Konzern mit. Der Umsatz sei gegenüber dem Vergleichsquartal vom Vorjahr um 2,6 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar gesunken. Analysten hatten im Durchschnitt einen Umsatz von 4,68 Milliarden Dollar erwartet.
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